Pressemitteilungen
Kreislaufwirtschaft und Sekundärrohstoffe stärken
FEhS-Institut begrüßt Politische Leitlinien der EU-Kommission 2024-2029
Duisburg, 5. September 2024. Die Ziele des European Green Deal in einem Clean Industrial Deal weiterverfolgen, ein neues Gesetz zur Kreislaufwirtschaft zur intensivierten Nutzung von Sekundärrohstoffen schaffen sowie die öffentliche Beschaffung optimieren: Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung hält die geplanten Maßnahmen in den Politischen Leitlinien der EU-Kommission 2024-2029 für richtungsweisend. Sie stimmen in vielen Punkten mit den Kernforderungen des FEhS-Instituts für ein nachhaltiges Ressourcenmanagement sowie Eckpunkten eines Rechtsgutachtens zur EU-Vergaberichtlinie überein, das das FEhS-Institut und der europäische Verband EUROSLAG im Jahr 2020 in Auftrag gegeben hatten.
Das Rechtsgutachten zur EU-Vergaberichtlinie fordert Vorgaben für ein kreislauforientiertes öffentliches Beschaffungswesen, wie die flächendeckende Zulassung von Sekundärbaustoffen und deren bedingte Bevorzugung bei öffentlichen Auftragsvergaben. Dazu sollten unter anderem die grundlegende Bedeutung umweltbezogener Kriterien bei der Vergabe öffentlicher Aufträge verankert, bei der Leistungsbeschreibung „Aspekte des Umweltschutzes, der Kreislaufwirtschaft und der Ressourcenschonung“ verpflichtend beachtet und die Nichtzulassung von Sekundärmaterialien in den Vergabevermerken begründet werden.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts und Chairman bei EUROSLAG: „Die vorgestellten Leitlinien der EU-Kommission stimmen uns optimistisch. Ein beachtlicher Fortschritt zu 2020, als die in unserem Gutachten formulierten Ziele in der EU-Kommission kein Gehör gefunden haben. Wir setzen uns mit unseren Partnern auf allen Ebenen dafür ein, dass diese Vorhaben in die Praxis umgesetzt werden.“
Das FEhS-Institut setzt sich seit vielen Jahren an den politischen Schnittstellen für verbesserte Rahmenbedingungen und einen nachhaltigen Einsatz von schlackenhaltigen Produkten ein. Die Baustoffe und Düngemittel aus der Stahlindustrie leisten schon seit vielen Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen. Allein im Zeitraum von 2000 bis 2023 konnte durch die Verwendung von Eisenhüttenschlacke europaweit der Abbau von rund 1,2 Milliarden Tonnen Naturgestein vermieden werden.
Über EURSOLAG
In EUROSLAG sind 26 Organisationen und Unternehmen aus 17 Ländern zusammengeschlossen, darunter aus Deutschland das FEhS-Institut und der Fachverband Eisenhüttenschlacken. Als europäisches Netzwerk für die Produktion, Verwendung und Entwicklung von Eisenhüttenschlacken und schlackenbasierten Produkten stehen bei EUROSLAG Forschung und Technologie, die Europäische Standardisierung sowie die interne und externe Kommunikation im Fokus der Tätigkeiten. Alle zwei Jahre organisiert EUROSLAG zusammen mit nationalen Partnern die Schlacken-Konferenz.
Über das FEhS-Institut
Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V. ist seit über sieben Jahrzehnten die europaweit führende Adresse für Forschung, Prüfung und Beratung zu Baustoffen und Düngemitteln aus Eisenhüttenschlacken. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitgliedsunternehmen und Kunden aus aller Welt.
Eisenhüttenschlacken ersetzen 44 Millionen Tonnen Naturgestein
EUROSLAG-Zahlen für 2023
Duisburg, 16. Juli 2024. Im Jahr 2023 wurden in der Europäischen Union und Großbritannien 35,8 Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacken produziert. Davon entfielen 19,9 Millionen Tonnen auf Hochofenschlacke (HOS) und 15,9 Millionen Tonnen auf Stahlwerksschlacke (SWS). Durch einen zusätzlichen Lagerabbau von 0,6 Millionen Tonnen konnten insgesamt 20,5 Millionen Tonnen HOS sowie 13,3 Millionen Tonnen SWS vorwiegend als Baustoff und Düngemittel sowie in der Metallurgie verwendet werden. Dadurch haben die Nebenprodukte der Stahlindustrie im vergangenen Jahr europaweit den Abbau von 44 Millionen Tonnen Naturgestein und durch die Verwendung von Hüttensand anstelle von Portlandzementklinker im Zement die Emission von rund 12 Millionen Tonnen CO2 vermieden. Im Zeitraum von 2000 bis 2023 sind es insgesamt 1,17 Milliarden Tonnen Naturgestein und 416 Millionen Tonnen des klimaschädlichen Gases.
Die HOS kamen zu 99 Prozent als Baustoff zum Einsatz: 18,3 Millionen Tonnen im Zement und 2 Millionen Tonnen als Gesteinskörnung. 0,2 Millionen Tonnen gingen in sonstige Anwendungen. Bei den SWS wurden 8,8 Millionen Tonnen im Straßenbau, 0,7 Millionen Tonnen im Wasserbau, 1,3 Millionen Tonnen in Düngemitteln, 1,7 Millionen Tonnen für die metallurgische Arbeit, 0,6 Millionen Tonnen in Zement und als Betonzusatz sowie 0,2 Millionen Tonnen für sonstige Einsatzgebiete verwendet.
Die Schonung natürlicher Rohstoffe durch die Verwendung von Eisenhüttenschlacken zwischen 2000 bis 2023 setzt sich zusammen aus der Substitution von insgesamt 752 Millionen Tonnen Kalkstein, Ton und Sand für die Klinkerproduktion durch Hüttensand im Zement, 405 Millionen Tonnen Natursteine durch schlackenbasierte Gesteinskörnungen im Beton und im Straßenbau sowie 12 Millionen Tonnen natürlicher Kalkdünger durch Konverter- und Pfannenschlacke in Düngemitteln.
Thomas Reiche, Vorstandsvorsitzender von EUROSLAG und Geschäftsführer des FEhS – Institut für Baustoff-Forschung: „Trotz der Anspannung auf dem europäischen Stahlmarkt haben Eisenhüttenschlacken auch 2023 wieder einen wichtigen Beitrag zu Ressourcenschonung, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft leisten können. Wir blicken weiter nach vorne und werden uns auf der diesjährigen EUROSLAG-Konferenz in Bilbao unter dem Titel „Slags for the Future, the Future of the Slags“ intensiv mit den aktuellen Themen auseinandersetzen. Dazu gehören als Schwerpunkt auch die Dekarbonisierung der Stahlindustrie und die ‚neuen‘ Schlacken sowie die daraus resultierenden notwendigen Anpassungen der nationalen und europäischen Regelwerke.“
Über EURSOLAG
In EUROSLAG sind 26 Organisationen und Unternehmen aus 17 Ländern zusammengeschlossen, darunter aus Deutschland das FEhS-Institut und der Fachverband Eisenhüttenschlacken. Als europäisches Netzwerk für die Produktion, Verwendung und Entwicklung von Eisenhüttenschlacken und schlackenbasierten Produkten stehen bei EUROSLAG Forschung und Technologie, die Europäische Standardisierung sowie die interne und externe Kommunikation im Fokus der Tätigkeiten. Alle zwei Jahre organisiert EUROSLAG zusammen mit nationalen Partnern die Schlacken-Konferenz.
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Mehr Kreislaufwirtschaft, weniger Ressourcenverbrauch
2023 ersetzt Nebenprodukt Eisenhüttenschlacke 14 Millionen Tonnen Naturgestein
Duisburg, 29. Mai 2024. Trotz Transformation und der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben die Nebenprodukte der Stahlindustrie auch 2023 einen großen Beitrag zu Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz geleistet. Von den insgesamt 11,4 Millionen Tonnen in Deutschland erzeugten Eisenhüttenschlacken kamen 92 Prozent in verschiedenen Anwendungen sowie anlagenintern zum Einsatz. Damit konnten der Abbau von 14 Millionen Tonnen Naturgestein sowie die Emission von 4,3 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.
Die 2023 erzeugte Menge Eisenhüttenschlacken setzt sich aus 7,0 Millionen Tonnen Hochofenschlacke und 4,4 Millionen Tonnen Stahlwerksschlacke zusammen. Davon konnten 6,6 Millionen Tonnen im Zement, 3,0 Millionen Tonnen für den Verkehrswegebau, 0,5 Millionen Tonnen in Düngemitteln und 0,4 Millionen Tonnen anlagenintern verarbeitet werden.
Die Nebenprodukte der Stahlherstellung haben damit von 1948 bis 2023 insgesamt über 1,1 Mrd. t Naturgestein ersetzt. Während durch den Einsatz von Hüttensand 408 Millionen Tonnen Kalk, Ton und Sand substituiert werden konnten, waren es bei Gesteinskörnungen insgesamt 629 Millionen Tonnen Naturgestein und bei Düngemitteln insgesamt 86 Millionen Tonnen Naturkalk. Durch die Verwendung von Hüttensand anstelle von Portlandzementklinker im Zement wurden zudem in diesem Zeitraum 231 Millionen Tonnen weniger CO2 emittiert.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS – Institut für Baustoff-Forschung, das die Zahlen jährlich erhebt: „ Eisenhüttenschlacken sind hochwertige ressourcen- und klimaschonende Kreislaufstoffe. Ihr Einsatz in den verschiedenen Anwendungsfeldern hat auch 2023 zum nachhaltigen Wirtschaften beigetragen. Wir müssen im Zuge der Transformation der Stahlindustrie alles daransetzen, dass diese Nebenprodukte auch in Zukunft zum Einsatz kommen können. Hier ist neben Wissenschaft und Forschung vor allem die Politik gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Unser Vorschlag für Anpassungen des Regelwerks im Bereich Zement/Beton liegt bei den regelsetzenden Institutionen auf dem Tisch.“
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Pressekontakt: Thomas Reiche
Fotos und Grafiken unter https://www.fehs.de/unser-service/
EBV-gemäße Straßen und Wege mit Elektroofenschlacken
Ergebnisse des vierjährigen Forschungsprojekts KONDEOS
Duisburg, 19. April 2024. Mit dem Inkrafttreten der Ersatzbaustoffverordnung (EBV) im August 2023 kommen auch neue Verfahren und Bewertungskriterien zu umwelttechnischen Parametern zur Anwendung. Elektroofenschlacken können wie bisher die Anforderungen an die Materialklassen SWS-1 und SWS-2 beim Verkehrswegebau erfüllen, sofern Stahlerzeuger und Schlackenaufbereiter Maßnahmen wie metallurgische Konditionierung, spezielle Abkühlung sowie Aufbereitung durchführen. Das ist das Ergebnis des Forschungsprojekts KONDEOS, das von 2019 bis 2023 unter der Federführung der Georgsmarienhütte sowie in enger Zusammenarbeit mit der Firma Rauen vorm. Steinhandel Rauen, der DK Recycling und Roheisen, dem Lehrstuhl für Metallurgie und Umformtechnik der Universität Duisburg-Essen sowie dem FEhS – Institut für Baustoff-Forschung durchgeführt wurde.
David Algermissen, Abteilungsleiter Sekundärrohstoffe/Schlackenmetallurgie des FEhS-Instituts: „Das Projekt konnte eindrucksvoll zeigen, wie aus einer Problemstellung ein Verfahren praxisnah entwickelt wurde, um eine Qualitätsverbesserung der Elektroofenschlacke unter den neuen Rahmenbedingungen zu erzielen. Beginnend mit zahlreichen Analysen und Voruntersuchungen im Labor führte die Erfolgsgeschichte zu einer betrieblichen, metallurgischen Konditionieranlage, welche die gesamte Schlackenmenge verarbeiten kann. Eine Entwicklung von der Pike aufwärts.“
Dr. Manuel Foppe, Projektleiter KONDEOS, Georgsmarienhütte: „Die GMH setzt sich seit Jahrzehnten für Umweltschutz und stetige Qualitätsverbesserung ihrer Produkte und Nebenprodukte ein, auch wenn dies zusätzliche Aufwendungen im Betriebsalltag bedeutet. Das Projekt KONDEOS ist ein Beispiel dafür, wie Forschung und Industrie zusammenarbeiten, um praktische Lösungen zu entwickeln. Dadurch ist es der GMH weiterhin möglich die Elektroofenschlacken ressourcenschonend im Straßen- und Wegebau, unter den neuen Richtlinien der Ersatzbaustoffverordnung, einzusetzen.“
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „KONDEOS demonstriert eindrucksvoll, dass wir im Verbund mit unseren Mitgliedern und Partnern erfolgreich auf die großen Herausforderungen von morgen reagieren können. Damit stärken wir die Stahlindustrie und benachbarte Branchen sowie den Forschungsstandort Deutschland. Darüber hinaus legen wir den Grundstein für die zukünftige Nutzung von Eisenhüttenschlacken als bewährte Nebenprodukte – und leisten unseren Beitrag zu Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft.“
Das Forschungsprojekt KONDEOS – Konditionierung von Elektroofenschlacke zur Erzeugung eines EBV-konformen Produkts“ wurde im Rahmen der Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „r+Impuls – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Impulse für industrielle Ressourceneffizienz“ unter dem Förderkennzeichen 033R216 unterstützt.
Über die Georgsmarienhütte GmbH:
Die Georgsmarienhütte GmbH aus Georgsmarienhütte in Niedersachsen zählt zu den führenden europäischen Anbietern für Rohstahl, Stabstahl und Blankstahl aus Qualitäts- und Edelbaustählen. Darüber hinaus werden angearbeitete und teils einbaufertige Komponenten gefertigt. Bereits heute zählt die Georgsmarienhütte zu den klimafreundlichsten Stahlunternehmen Deutschlands. Mit ihrer vergleichsweise CO₂-armen Wertschöpfungskette, bei der Schrott im Elektrolichtbogenofen einge¬schmolzen und zu neuem Stahl recycelt wird, leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und ist Vorreiter bei der nachhaltigen Stahlproduktion. Die von Georgsmarienhütte angewandte Methodik für die Berechnung des Product Carbon Footprint (PCF) wurde von TÜV SÜD validiert und findet ab jetzt für mehr als tausend Stahlvarianten Anwendung. Neben der Automobilindustrie und ihren Zulieferern werden Kunden insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau sowie der Energiewirtschaft bedient. Stahl aus Georgsmarienhütte wird überall dort eingesetzt, wo die Belastung am größten ist, wo Kraft erzeugt oder übertragen wird und wo es auf sicheren und verschleißfesten Betrieb ankommt.
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Internationale Konferenz zu Eisenhüttenschlacken
Anmeldung zur 12. EUROSLAG in Bilbao geöffnet – Abstracts bis 30.4.24
Duisburg, 6. März 2024. Dekarbonisierung und Transformation, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft: Die gewaltigen wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen lassen sich nur auf internationaler Ebene bewältigen. Das gilt auch für Eisenhüttenschlacken und die daraus hergestellten Produkte. Unter dem Titel “Slag for the Future, the Future of Slags“ veranstaltet das europäisches Netzwerk EUROSLAG seine 12. Konferenz vom 23. bis 25. Oktober in Bilbao. Die Anmeldung ist ab sofort unter www.euroslag2024.eu oder https://lnkd.in/dGZjudzA möglich. Erwartet werden Teilnehmer und Referenten aus aller Welt. Über die Website können Interessenten bis 30. April 2024 auch ihre Abstracts für Paper und Poster einreichen. SIDEREX, Baskischer Stahlcluster-Verband, und UNESID, der Unternehmensverband der spanischen Stahlindustrie, organisieren die Veranstaltung mit Unterstützung von PLATEA, der spanischen Plattform für Stahltechnologie, und EUROSLAG.
Zentrale Themen der Veranstaltung sind der Einfluss des Dekarbonisierungsprozesses auf die Eigenschaften und die Verfügbarkeit von Schlacken, die Auswirkung von Gesetzgebung und Normung einschließlich technischer und ökologischer Fragen, innovative Produktion und Verarbeitung, Charakterisierung und Verwendung von Schlacken, neue Anwendungsbereiche sowie die Rückgewinnung von metallischen Rohstoffen aus Eisenhüttenschlacken.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS – Institut für Baustoff-Forschung und Vorstandsvorsitzender von EUROSLAG: „Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung und Unternehmen leisten weltweit Hand in Hand enorme Anstrengungen, um Eisenhüttenschlacken auch in Zukunft in Zement und Beton, als Verkehrsbaustoff, in Düngemitteln oder neuen Anwendungsfeldern einsetzen zu können. Davon profitieren nicht nur zahlreiche Branchen. Sondern auch die immer knapper werdenden natürlichen Ressourcen der Erde sowie das Klima. Wir möchten in Bilbao ein Zeichen setzen, dass gemeinsam viel erreichbar ist, und freuen uns auf wegweisende Vorträge und einen interessanten Austausch.“
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FEhS-Institut fordert massive Verbesserungen für Ersatzbaustoffe
Eckpunktepapier des Bundesumweltministeriums zur Abfallende-Verordnung
Duisburg, 30. Januar 2024. Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung lehnt die auf Basis eines Eckpunktepapiers des Bundesumweltministeriums (BMUV) geplante Abfallende-Verordnung ab. Sie betrifft in Anlehnung an die Ersatzbaustoffverordnung (EBV) Sekundärbaustoffe in drei Stoffgruppen. Die Experten für Eisenhüttenschlacken haben dazu eine mit fünf weiteren Verbänden und Interessengemeinschaften formulierte Stellungnahme an das Ministerium gerichtet. Ergänzend dazu fordert das FEhS-Institut das Ministerium in einem Schreiben dazu auf, deutliche Verbesserungen für alle im Tief- und auch im Hochbau regelkonform eingesetzten mineralischen Ersatzbaustoffe (MEB) zu schaffen. Ansonsten würden die politischen Ziele der Bundesregierung zur Förderung von Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft massiv konterkariert.
Das FEhS-Institut weist in seinem Schreiben darauf hin, dass die Eckpunkte sowohl in Bezug auf die Stoffgruppen und Materialklassen als auch auf die Beschränkung auf eine Anwendung gemäß EBV viel zu eng gefasst sind. Die Folge wäre eine deutlich reduzierte Verwendung von in der Praxis seit langem bewährten MEB, deren umweltverträglicher Einsatz bereits durch die EBV für den Tiefbau und die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen für den Hochbau geregelt wird. Sie müssten vermehrt deponiert werden und könnten nicht mehr im gewohnten Umfang Naturgestein etwa im Beton oder im Verkehrswegebau ersetzen. Weitere technische und juristische Details hat die vom FEhS-Institut beauftragte Kanzlei Franßen & Nusser in einer Stellungnahme zusammengestellt, die dem Ministerium ebenfalls zugestellt wurde.
FEhS-Geschäftsführer Thomas Reiche und Thomas Merkel, Verkehrsbauexperte des FEhS-Instituts: „Eisenhüttenschlacken sind aus unserer Sicht Nebenprodukte und kein Abfall. Wir sind dankbar, dass das BMUV in seinem Eckpunktepapier zum selben Ergebnis kommt. Es ist aber davon auszugehen, dass Festlegungen zum Abfallende in der Praxis auch eine Indizwirkung auf strittige Entscheidungen zur Anerkennung eines Stoffes als Nebenprodukt haben werden. Daher muss nach unserer Überzeugung eine umfassende bundesweite Regelung zum Abfallende und zu Nebenprodukten geschaffen werden. Diese sollten alle Anwendungen und alle technologisch sowie ökologisch regelkonform eingesetzten Sekundärbaustoffe im Hoch- und Tiefbau berücksichtigen. Eine Verordnung auf Basis der vorgelegten Eckpunkte können wir daher seitens des FEhS-Instituts und seiner Mitgliedsunternehmen nicht zustimmen.“
Die gemeinsame Stellungnahme zum Eckpunktepapier des BMUV zur geplanten Abfallende-Verordnung haben neben dem FEhS-Institut unterzeichnet der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft, der BRB Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe, der IGAM Interessengemeinschaft der Aufbereiter und Verwerteter von Hausmüllverbrennungsschlacke, der ITAD Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland und der Bundesverband Mineralische Rohstoffe MIRO. Sie fordern darin im Sinne der Kreislaufwirtschaft: Produktstatus für alle Ersatzbaustoffe in allen Materialklassen für alle Einbauweisen nach der EBV und zusätzlich für Sekundärrohstoff-Zuschlagstoffe, wenn deren Verwendung bereits geregelt ist.
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Alles über Eisenhüttenschlacken
Aktualisierte Broschüre mit neuem Kapitel über Transformation
Duisburg, 11. Juli 2023. Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung hat seine Broschüre „Eisenhüttenschlacke. Wertvoller Rohstoff für ressourcenschonendes Wirtschaften“ aktualisiert. Sie informiert mit Zahlen aus dem Jahr 2022 über Erzeugung und Verwendung des Nebenprodukts der Stahlherstellung sowie über eingesparte CO2-Emissionen und substituierte Mengen Naturgestein. Neu ist das Kapitel „Transformation der Stahlindustrie und neue Schlacken“, das sich der Dekarbonisierung der Stahlherstellung widmet. Die 20-seitige kompakte und mit zahlreichen Grafiken versehene Publikation ist gedruckt und als pdf unter www.fehs.de im Downloadbereich erhältlich.
Die Broschüre „Eisenhüttenschlacke“ gibt in acht Kapiteln einen umfassenden Überblick über den Sekundärrohstoff: von der Herstellung sowie den technologischen und ökologischen Eigenschaften, über die verschiedenen Anwendungen als Baustoff, im Verkehrswegebau und als Düngemittel, bis zum Ausblick auf die zukünftigen Nebenprodukte der wasserstoffbasierten Roheisen- und -stahlerzeugung. Umfangreiches, grafisch aufbereitetes Zahlenmaterial, etwa zu Ressourcen- und Klimaschonung durch den Einsatz von Eisenhüttenschlacken, machen die Veröffentlichung zu einem nützlichen Informationstool für Architekt*innen, Ingenieur*innen, Bauunternehmer*innen, Behördenvertreter*innen und die Politik.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Mit der Kompakt-Broschüre 2023 möchten wir zeigen, welchen Beitrag die Nebenprodukte der Stahlherstellung zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft leisten können. Denn nur wer umfassend informiert ist, kann ökonomisch und ökologisch sinnvoll handeln. Das gilt vor allem auch für die zukünftige Verwendung der Sekundärrohstoffe, die schon im First Life natürliche Ressourcen und das Klima schonen.“
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Agglomeration von feinen Schlacken, Stäuben und Schlämmen
Erfolgreiches Forschungsprojekt ReMPA4S von FEhS-Institut und RWTH Aachen
Duisburg, 16. Juni 2023. Der Einsatz von sehr feinen oder mit hohen Feuchteanteilen versehenen Reststoffen der Eisen- und Stahlproduktion in Schmelzprozessen ist ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Voraussetzung dafür ist aber eine spezifische Aufbereitung der Stoffe, wie das Forschungsvorhaben „Steigerung der Ressourceneffizienz metallurgischer Prozesse durch Agglomeration von Schlacken, Stäuben und Schlämmen mittels Stempelpressen – ReMPA4S (AiF IGF)“ von FEhS – Institut für Baustoff-Forschung und RWTH Aachen Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik zeigen konnte. Das nach einer Laufzeit von drei Jahren im Mai 2023 abgeschlossene Projekt wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Projektverantwortlicher Dr. Lars Gronen, Leiter des Physiklabors im FEhS-Institut: „Wir haben bei ReMPA4S in Labor- und Betriebsversuchen gezeigt, dass der Wert von metallurgischen Reststoffen durch internes Recycling und Wieder-Verwendung in Form von selbstreduzierenden faserverstärkten Agglomeraten, die mit einer hydraulischen Stempelpresse hergestellt werden, erhöht werden kann. Um den CO2-Fußabdruck der Agglomerate gegenüber klassischen zementgebundenen Agglomeraten zu verbessern, konzentrierte sich das Projekt auf die Nutzung von biogenen Bindemitteln wie Stärke und Melasse zur Entwicklung der Rezepturen.“
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Mit jeder Tonne eines Nebenprodukts, die wir wieder in den industriellen Prozess überführen, leisten wir einen wichtigen Beitrag zu Ressourcen- und Klimaschonung. Schon heute kommen zum Beispiel 95 Prozent der erzeugten Eisenhüttenschlacken in Deutschland in gütegeprüften Baustoffen, im Verkehrswegebau, in Düngemitteln sowie anlagenintern zum Einsatz. Das zeigt: Spitzenforschung trägt mit dazu bei, dass Sekundärrohstoffe auch in Zukunft eine wichtige Rolle einnehmen für ein ökologisch sinnvolles und erfolgreiches Wirtschaften.“
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Ressourceneinsparung durch Eisenhüttenschlacken weiter hoch
Im Jahr 2022 über 14 Millionen Tonnen Naturgestein ersetzt
Duisburg, 22. Mai 2023. Der Beitrag der Nebenprodukte der Stahlindustrie zu Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz war auch im vergangenen Jahr anhaltend groß. Bedingt durch die etwas geringere Stahlproduktion in Deutschland im vergangenen Jahr wurden mit 11,7 Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacken zwar 6,4 Prozent weniger erzeugt als 2021. Wie in den Vorjahren konnten aber 95 Prozent vorwiegend in Zement und Beton, im Verkehrswegebau sowie in Düngemitteln verwendet werden. Damit wurden der Abbau von über 14 Millionen Tonnen Naturgestein und die Emission von 5 Millionen Tonnen CO2 vermieden.
Die Gesamtmenge der genutzten Eisenhüttenschlacken betrug 2022 insgesamt 11,1 Millionen Tonnen. Sie setzen sich zusammen aus 7,9 Millionen Tonnen Hochofenschlacke und 3,2 Millionen Tonnen Stahlwerksschlacke. Davon kamen 7 Millionen Tonnen als Hüttensand, 3,1 Millionen Tonnen als Gesteinskörnungen sowie jeweils 0,5 Millionen Tonnen als Düngemittel und anlageninterne Kreislaufstoffe zum Einsatz.
Während durch den Einsatz von Hüttensand von 1948 bis 2022 insgesamt 398 Millionen Tonnen Kalk, Ton und Sand substituiert werden konnten, waren es bei Gesteinskörnungen für den Verkehrswegebau insgesamt 625 Millionen Tonnen Naturgestein und bei Düngemitteln insgesamt 86 Millionen Tonnen Naturkalk. Durch die Verwendung von Hüttensand anstelle von Portlandzementklinker im Zement wurden zudem insgesamt 227 Millionen Tonnen weniger CO2 emittiert.
Für Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts, sind die Zahlen eine erneute Bestätigung für die Bedeutung der Nebenprodukte der Stahlindustrie: „Eisenhüttenschlacken sind, anders als Recyclingmaterialien, bereits im First Life hochwertige ressourcen- und klimaschonende Sekundärrohstoffe. Sie leisten seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Damit das auch in Zukunft nach der Transformation der Stahlindustrie sichergestellt werden kann, forschen wir bereits seit 2013 zusammen mit unseren Partnern an den neuen Schlacken. Zum Beispiel mit den Projekten ‚DRI/EOS‘ und ‚Save CO2‘ zum Hüttensand 2.0.“
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Erfolgreicher Einsatz von Reststoffen
Stäube, Schlämme und Walzzunder aus der Eisen- und Stahlindustrie
Duisburg, 21. März 2023. Seit dem Jahr 2000 ermittelt das FEhS-Institut im Auftrag des Arbeitskreises Sekundärrohstoffe/Schlackenmetallurgie unter dessen Mitgliedsunternehmen alle zwei Jahre das Aufkommen und den Verbleib von Stäuben, Schlämmen und Walzzunder in der Eisen- und Stahlindustrie. Die letzte Umfrage ergab für das Jahr 2020 beim Walzzunder eine Nutzungsrate von 98 Prozent, so hoch wie im Vergleich zum Mittelwert der letzten sieben Umfragen. Bei Stäuben und Schlämmen lag sie mit 88 Prozent rund 5 Prozent höher als bei den vorherigen.
Für den Leiter der Umfrage Lars Gronen, Leiter des Physiklabors im FEhS-Institut, sind diese Ergebnisse erfreulich: „Die gleichbleibend hohen Nutzungsraten von Stäuben und Schlämmen sowie von Walzzunder über die erfassten Zeiträume zeigen, dass die Eisen- und Stahlindustrie weiterhin auf einem guten Weg ist. Wertvolle Rohstoffe gehen nicht verloren, sondern werden in hohem Maße wiedergewonnen.“
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung sind der Schlüssel für ökonomisches und ökologisches Handeln. Das betrifft fast alle Nebenprodukte und Reststoffe der Roheisen- und Stahlherstellung. Durch unsere vielfältigen Forschungen mit unseren Partnern legen wir den Grundstein für den erfolgreichen Einsatz dieser Stoffe und entwickeln zudem im Hinblick auf die Dekarbonisierung der Stahlindustrie alternative Einsatzmöglichkeiten für verschiedene Sekundärrohstoffe.“
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Elektroofenschlacken für den Verkehrswegebau
Forschungsprojekt zeigt Einsatzmöglichkeiten gemäß Ersatzbaustoffverordnung
Duisburg, 6. März 2023. Rund zweieinhalb Millionen Tonnen Stahlwerksschlacken, zu denen Elektroofenschlacken (EOS) zählen, kommen in Deutschland im Verkehrswegebau zum Einsatz. Mit dem Inkrafttreten der Ersatzbaustoffverordnung (EBV) im August 2023 ändern sich die Regelungen für die Anwendbarkeit dieser Nebenprodukte, vor allem bei der Bewertung der Umweltverträglichkeit. Das Forschungsprojekt PROEOS 2 von FEhS – Institut für Baustoff-Forschung und VDEh – Betriebsforschungsinstitut hat gezeigt, dass durch metallurgische und aufbereitungstechnische Maßnahmen der Einsatz von EOS auch in Zukunft weitgehend in den bewährten Anwendungsgebieten möglich sein wird. Darüber hinaus belegen die Untersuchungen, dass EOS auch als latent hydraulisches Bindemittel zu einem neuen, CO2-sparenden Produkt für die Zementindustrie verarbeitet werden könnte.
Forschungsleiter David Algermissen vom FEhS-Institut: „Im Projekt konnte gezeigt werden, dass eine metallurgische Konditionierung mit Sand dazu führen kann, dass sich einzelne, umweltrelevante Elemente in der Auslaugung deutlich reduzieren lassen. Eine wichtige Erkenntnis war, dass die Qualität des Natursandes einen großen Einfluss hat. In Hinblick auf die EBV konnten so Maßnahmen in der Metallurgie, Aufbereitungstechnik und auch der Kreislaufwasserführung entwickelt werden, um eine Materialklasse von SWS-2 bzw. auch SWS-1 einzustellen. Dadurch kann EOS weiterhin im Verkehrswegebau eingesetzt werden, wozu sich ein Benefit für die Stahlwerke und die nachfolgenden, zahlreichen KMU in der Prozesskette ergibt. Mittels einer speziellen Abkühlung könnte nach so einer Konditionierung das Material sogar als Bindemittel im Zement eingesetzt werden, sofern es eine entsprechende Ergänzung der Regelwerke gibt.“
Für Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts, ist das Forschungsprojekt ein weiterer wichtiger Beitrag zu einer nachhaltige Kreislaufwirtschaft: „Mit der Transformation der Wirtschaft ändern sich auch die Rahmenbedingungen für den Einsatz von Sekundärbaustoffen. Um Eisenhüttenschlacken als bewährte Nebenprodukte der Stahlindustrie auch weiterhin im Verkehrswegebau, in Zement und Beton, in Düngemitteln sowie in neuen Bereichen verwenden zu können, forschen wir mit unseren Partnern seit vielen Jahren an deren Modifizierung und Optimierung. Die Ergebnisse von PROEOS 2 zeigen erneut, dass wir auf einem guten Weg sind. Mit dem Ziel, mit hochwertigen Produkten natürliche Ressourcen zu schonen und den Klimaschutz zu fördern.“
Das von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen AiF und der Industriellen Gemeinschaftsforschung IGF mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt PROEOS 2 wurde vom 1. April 2019 bis 31. Dezember 2021 durchgeführt. Neben dem FEhS-Institut und dem VDEh war die Max Aicher Umwelt GmbH beteiligt.
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Eisenhüttenschlacken sind Nebenprodukte, kein Abfall
Gutachten der Kanzlei Franßen & Nusser für das FEhS-Institut
Duisburg, 1. Februar 2023. Das 2020 novellierte Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) legt in Paragraf 4 Kriterien fest, die Stoffe oder Gegenstände als Nebenprodukte ausweisen. Um diesen bereits 2005 festgestellten Status für Eisenhüttenschlacken zu bestätigen, hat das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V. ein Rechtsgutachten bei der Kanzlei Franßen & Nusser in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Eisenhüttenschlacken, die bei der Herstellung von Eisen und Stahl erzeugt werden, sind Nebenprodukte und kein Abfall. Grundlagen für die Feststellung der Juristen waren die Herstellung und Verarbeitung der Schlacken sowie deren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt und die Verwendung der daraus hergestellten Materialien im Hoch- und Tiefbau sowie in der Landwirtschaft gemäß den geltenden Verordnungen, Normen und Vorschriften.
Das 52-seitige Gutachten legt detailliert dar, dass alle in Paragraf 4 Absatz 1 KrWG vorgegebenen Kriterien zur Einstufung von Eisenhüttenschlacken als Nebenprodukt erfüllt werden. Das betrifft zum einen das Herstellungsverfahren: Hauptzweck ist die Produktion von Eisen und Stahl, die aber mit der Entstehung von Eisenhüttenschlacke untrennbar verbunden ist. Zum anderen kommen die sogenannten Beschaffenheitsmerkmale der Eisenhüttenschlacken in Betracht: Zum Zeitpunkt ihrer Erzeugung ist die Weiterverwendung sichergestellt, es sind nur normale industrielle Verfahren zur Vorbehandlung der Schlacken notwendig, sie werden als integraler Bestandteil eines Herstellungsprozesses erzeugt und sind rechtmäßig, weil sie alle für die jeweilige Verwendung anzunehmenden Produkt-, Umwelt- und Gesundheitsschutzanforderungen erfüllen sowie insgesamt keine schädlichen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben.
Für Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Der klimaschonende Einsatz von Eisenhüttenschlacken in Zement und Beton, in Verkehrsbaustoffen und in Düngemitteln trägt schon seit Jahrzehnten zu einer effizienten Kreislaufwirtschaft bei. Dennoch werden die Nebenprodukte aus der Stahlindustrie – teils aus Unwissenheit – immer wieder als Abfall bezeichnet und teilweise auch bei Ausschreibungen nachrangig behandelt. Das vorliegende Gutachten unterstreicht die Bedeutung der Schlacken für Ressourcenschonung und nachhaltiges Wirtschaften. Und untermauert unsere Bemühungen, die Rahmenbedingungen für die Verwendung von Sekundärrohstoffen weiter zu verbessern.“
Über das FEhS-Institut:
Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.
Pressekontakt: Thomas Reiche
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Transformation und Kreislaufwirtschaft für Duisburg
Duisburgs Oberbürgermeister im Wirtschaftsdialog zu Gast im FEhS-Institut
Duisburg, 5. Januar 2023. In der Reihe „Duisburgs Oberbürgermeister im Wirtschaftsdialog“ der Duisburg Business & Innovation (DBI) war Sören Link heute beim FEhS – Institut für Baustoff-Forschung. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Transformation der Wirtschaft und der verstärkte Einsatz von Nebenprodukten aus der Stahlindustrie, etwa im Zement und im kommunalen Straßen- und Verkehrswegebau. Dabei stellte das FEhS-Institut auch aktuelle Forschungen wie „SAVE CO2″ vor, die die neuen Schlacken der zukünftigen wasserstoffbasierten Stahlproduktion untersuchen. Weitere Teilnehmer der Veranstaltung waren: Rasmus C. Beck, Geschäftsführer DBI, FEhS-Vorstandsvorsitzender Markus Wischermann, bei thyssenkrupp Steel Europe verantwortlich für das Thema Roheisen, FEhS-Geschäftsführer Thomas Reiche und der Vorsitzende des Fachverbandes Eisenhüttenschlacken Christian Renner, bei thyssenkrupp Steel Europe verantwortlich für die Vermarktung der Nebenprodukte.
Oberbürgermeister Sören Link unterstrich bei seinem Besuch die Bedeutung von internationaler Spitzenforschung in der Kreislaufwirtschaft für Duisburg und die Zukunft der deutschen Industrie: „Gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Forschung müssen wir weiter hart daran arbeiten, nachhaltige Lösungen zu erarbeiten, um in den kommenden Jahren wirkungsvoll gegen den Klimawandel anzukämpfen. Damit können wir zugleich auch wirtschaftlich an Schlagkraft für Duisburg als größten Industriestandort im Ruhrgebiet gewinnen. Die Stahlindustrie mit ihren hochwertigen Nebenprodukten ist darüber hinaus für Deutschland ein entscheidender Standortfaktor.“
Für Thomas Reiche unterstreicht der Besuch des Oberbürgermeisters die Bestrebungen des Instituts, den bewährten Einsatz industrieller Nebenprodukte aus der Stahlindustrie in Baustoffen und Düngemitteln als Beitrag zu Ressourcenschonung und -effizienz auch in den nächsten Jahrzehnten sicherzustellen: „Die kommende Umstellung der deutschen Stahlproduktion auf eine Direktreduktion/Elektroschmelz-Route führt auch zu chemisch und mineralogisch völlig veränderten Nebenprodukten, deren Eigenschaften bisher weitgehend unbekannt sind. Mit „SAVE CO2“ sollen unter Federführung des FEhS-Instituts durch das Aufschmelzen von direkt reduziertem Eisen (DRI) hochwertige Schlacken hergestellt werden. Ziel ist, diese Nebenprodukte aus einer transformierten Stahlindustrie auch zukünftig ressourcen- und klimaschonend in der Zementindustrie einsetzen zu können. Wichtig ist aber auch der Einsatz von Schlacken-basierten Baustoffen im Straßen- und Verkehrsbau. Mit der Ersatzbaustoffverordnung ist ein bundesweit harmonisierter Rahmen geschaffen worden, von dem wir uns einen deutlichen Schub für die Nutzung unserer Baustoffe im Straßenbau auf Bundes-, Landes-, aber auch besonders auf kommunaler Ebene erhoffen.“
Rasmus C. Beck, Geschäftsführer der Duisburg Business & Innovation: „Ohne die Nebenerzeugnisse aus der Duisburger Stahlproduktion wären klimagerechter Zement und Straßenbauschlacke knapp. Am FEhS werden ökologisch nachhaltige Verfahren entwickelt, die international sehr gefragt sind.“
Der Einsatz von Schlacken-basierten Baustoffen und Düngemitteln hat in Deutschland allein in den letzten sieben Jahrzehnten den Abbau von mehr als einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden. Das entspricht dem Volumen der Zugspitze. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf den Verkehrswegebau. Im gleichen Zeitraum konnte durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand im Zement die Emission von 221 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.
Über das FEhS-Institut:
Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.
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Gesamtes Leistungsspektrum des FEhS-Instituts jetzt online
Labore, Forschungen, Prüfungen und Beratungen
Duisburg, 24. November 2022. Der Kunde ist König – das gilt auch für Forschung, Prüfung und Beratung zu Baustoffen und Düngemitteln. Um sein umfangreiches und vielschichtiges Leistungsangebot noch übersichtlicher und kundenfreundlicher zu präsentieren, hat das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung unter www.fehs.de eine neue Unterwebsite eingerichtet. Über einen Button auf der Startseite erreichbar, informiert sie ausführlich und leicht navigierbar über die Labore, das Dienstleistungssektrum und die Angebote des KompetenzForum Bau. Dieses zusätzliche Online-Angebot ergänzt die bereits verfügbaren Print- und Download-Medien des FEhS-Instituts unter fehs.de/unser-service, wie zum Beispiel die pdf-Dateien „Labordienstleistungen“ und „Leistungsverzeichnis“.
Auf der neuen, zweisprachigen Unterwebsite sind unter den Menüpunkten „Dienstleistungen“ und „KompetenzForum Bau“ alle Labor-, Forschungs-, Prüfungs- und Beratungsangebote des FEhS-Instituts aufgelistet. Eine Suchfunktion erleichtert und beschleunigt die Bearbeitung spezifischer Anliegen. Bei Interesse oder weiterem Informationsbedarf liefert die Seite an jeder Stelle die Kontaktdaten der jeweils zuständigen Expert*innen im FEhS-Institut.
Die Dienstleistungen gliedern sich in die Kapitel Labore des FEhS-Instituts, Laborleistungen, Überwachung/Zertifizierung, Bindemittel/Beton, Metallurgie, Umwelt, Verkehrswegebau und Düngemittel. In jedem Kapitel kann der User die verschiedenen Themen über eine Übersicht direkt ansteuern. Beim KompetenzForum Bau stehen die betontechnologische Beratung und baubegleitende Überwachung sowie die sachkundige Planung im Bereich der Betoninstandhaltung im Mittelpunkt.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Als moderner Dienstleister möchten wir den Mitgliedern und Bestandskunden sowie den Interessenten unsere Leistungen kompakt und ausführlich darstellen und es ihnen so leicht wie möglich machen, ihre Anliegen zu bearbeiten. Daher steht bei unserem neuen Onlineangebot der Servicecharakter an erster Stelle. Mein Dank gilt unseren Mitarbeiter*innen für ihren intensiven Input und ihre konstruktive Unterstützung bei der Umsetzung.“
Über das FEhS-Institut:
Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.
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Ressourcenschonende und klimafreundliche Nebenprodukte von morgen
11. EUROSLAG-Konferenz: Neue Schlacken durch transformierte Stahlindustrie
Köln/Duisburg, 6. Oktober 2022. Die Vorgaben sind klar: Erderwärmung weltweit auf 1,5 Grad begrenzen und eine weitgehend CO2-freie Wirtschaft bis 2050 in Europa. Welche Auswirkungen diese enormen Herausforderungen für Eisenhüttenschlacken haben werden und wie der bisherige Beitrag des Nebenprodukts der Stahlindustrie zu Ressourcenschonung, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft auch in Zukunft gesichert werden kann, ist Thema der 11. European Slag Conference in Köln. Unter dem Titel „The Transformation of the steel industry and its effects on the slag value chain“ debattieren vom 4. bis 7. Oktober 140 Teilnehmer*innen aus 20 Ländern. Der europäische Verband der Hersteller und Verarbeiter von Eisenhüttenschlacke EUROSLAG mit Sitz in Duisburg organisiert das Treffen zusammen mit dem Duisburger FEhS – Institut für Baustoff-Forschung.
Nach einem Videogrußwort von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur standen in der Eröffnungssession „Transformation“ am 5. Oktober die wesentlichen Aspekte einer wasserstoffbasierten Stahlproduktion und ihre Auswirkungen auf die Beschaffenheit von Schlacken und deren Verwendung vor allem in der Zementindustrie im Mittelpunkt. Zum Auftakt stellte Matthias Weinberg von thyssenkrupp Steel Europe die Dekarbonisierungsstrategie des Unternehmens vor, die bis zum Jahr 2045 20 Millionen Tonnen CO2 einsparen soll. Weitere Informationen zu diesem Themenkomplex lieferten die Vorträge „The steel production transformation process – consequences for the slag utilization“ von Andreas Ehrenberg, „Utilization of DRI based EAF slag for the cement industry“ von David Algermissen, beide vom FEhS-Institut, sowie „SAF-Slag conditioning within future sustainable steel production for a continued cooperation between steel and cement producers“ von Daniel Schubert, thyssenkrupp Steel Europe. Gemeinsames Ziel der Arbeiten ist es, auch bei der dekarbonisierten Stahlherstellung Schlacken zu erzeugen, die ressourcen- und klimaschonend vorwiegend im Zement zum Einsatz kommen.
Wichtige Aspekte bei der Verwendung von Schlacken zur Zementherstellung waren unter anderem auch Thema der Session „Building materials“ mit sechs Vorträgen am gleichen Tag. Die Sessions „Road Construction“, „Environment and Fertilizer“ sowie „Metallurgy and Analytics“ am 6. Oktober rundeten die inhaltliche Vielfalt der Konferenz ab. Am 7. Oktober besuchen die Teilnehmer*innen die Hüttenwerke Krupp Mannesmann in Duisburg.
Thomas Reiche, Vorstandsvorsitzender von EUROSLAG, Geschäftsführer des FEhS-Instituts und Chairman der Konferenz: „Angesichts der enormen Herausforderungen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten müssen multilateral Perspektiven und Lösungen erarbeitet werden. Mit der 11. EUROSLAG-Konferenz konnten wir erste Impulse für die zukünftige Verwendung von Nebenprodukten der Stahlindustrie geben. Die von uns koordinierten gemeinschaftlichen Leuchtturmprojekte „SAVE CO2“ und „DRI-EOS“ sind gute Beispiele dafür. Aber nur ein Anfang! Weitere intensive Forschungen und eine Anpassung der nationalen und europäischen Regelwerke sind notwendig, um den enormen Beitrag von Schlacken zur Schonung natürlicher Ressourcen wie Naturgestein und zur Einsparung von vielen Millionen Tonnen CO2 bei der Zementherstellung auch in Zukunft gewährleisten zu können.“
Insgesamt 95 Prozent aller in Europa hergestellten Schlacken kommen in Baustoffen, im Verkehrswegebau, in Düngemitteln und anlagenintern zum Einsatz. In Europa konnten damit von 2000 bis 2020 der Abbau von mehr als einer Milliarde Tonnen Naturgestein – das entspricht dem Volumen der Zugspitze – sowie durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand im Zement die Emission von rund 360 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.
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Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.
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Zukünftige Verwendung industrieller Nebenprodukte
Anmeldungen zur 11. EUROSLAG-Konferenz in Köln noch möglich
Duisburg, 16. September 2022. Bei der 11. European Slag Conference unter dem Titel “The Transformation of the steel industry and its effects on the slag value chain” stehen vom 4. bis 7. Oktober 2022 in Köln die Themen „Transformation“, „Building materials“, „Road Construction“, „Environment and Fertilizer“ sowie „Metallurgy and analytics“ im Mittelpunkt. Anmeldungen sind noch unter www.eurolag2022.com möglich. Der europäische Verband der Hersteller und Verarbeiter von Eisenhüttenschlacke EUROSLAG mit Sitz in Duisburg organisiert das Treffen zusammen mit dem FEhS – Institut für Baustoff-Forschung.
Nach einer Videobotschaft zur Eröffnung der Konferenz von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur folgen am Mittwoch, 5. September und Donnerstag, 6. September 26 Vorträge internationaler Experten aus Europa, Indien, Australien, Süd-Korea, USA, Brasilien und Japan sowie der fachliche Austausch. Zum Auftakt stellt Matthias Weinberg von thyssenkrupp Steel Europe die Dekarbonisierungsstrategie des Unternehmens vor. Am Freitag, 7. September besuchen die Teilnehmer*innen die Hüttenwerke Krupp Mannesmann in Duisburg.
Thomas Reiche, Vorstandsvorsitzender von EUROSLAG und Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Wir freuen uns, bei der 11. EUROSLAG-Konferenz hochkarätige Referenten und ein intensives Programm anbieten zu können. Vor allem in Krisenzeiten ist der Austausch und das gemeinsame Erarbeiten von Lösungsstrategien Grundlage für eine zukunftstaugliche Entwicklung. Dies gilt besonders für den Einsatz unserer bewährten ressourcenschonenden Baustoffe und Düngemittel auch in einer transformierten Industriegesellschaft.“
In EUROSLAG sind 26 Organisationen und Unternehmen aus 17 Ländern zusammengeschlossen, darunter aus Deutschland das FEhS-Institut und der Fachverband Eisenhüttenschlacken. Als europäisches Netzwerk für die Produktion, Verwendung und Entwicklung von Eisenhüttenschlacken und schlackenbasierten Produkten stehen bei EUROSLAG Forschung und Technologie, die Europäische Standardisierung sowie die interne und externe Kommunikation im Fokus der Tätigkeiten. Alle zwei Jahre organisiert EUROSLAG zusammen mit nationalen Partnern die Schlacken-Konferenz.
Der Einsatz von schlackenbasierten Baustoffen und Düngemitteln hat allein in Deutschland in den letzten sieben Jahrzehnten den Abbau von mehr als einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden. Das entspricht dem Volumen der Zugspitze. Durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand im Zement kann pro Jahr zudem die Emission von rund 4,5 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden, insgesamt sind es seit 1950 in Deutschland bereits mehr als 210 Millionen Tonnen CO2.
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Wirtschaftsministerin Neubaur besucht FEhS-Institut
Themen Circular Economy und Forschungsprojekt „SAVE CO2“
Duisburg, 10. August 2022. Bei ihrer Sommerreise zum Thema Circular Economy hat die Wirtschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur, das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung in Duisburg besucht. Ihr Interesse galt vor allem dem seit Mai 2021 laufenden Forschungsprojekt „SAVE CO2″, das die Experten für Eisenhüttenschlacken koordinieren. Es hat vor dem Hintergrund der Transformation der Stahlindustrie – schrittweise Umstellung der auf Wasserstoff und elektrischer Energie basierenden Verfahren und daraus resultierend auch chemisch und mineralogisch völlig veränderte Nebenprodukte – das Ziel, auf der Basis neuer Schlacken vor allem für die Zementherstellung latent hydraulische Bindemittel, vergleichbar dem heutigen Hüttensand, oder alternative Puzzolane zu entwickeln. Hüttensand hat als Klinkersubstitut im Zement in Deutschland die Emission von 220 Millionen Tonnen CO2 vermieden. Partner von „SAVE CO2″ sind thyssenkrupp Steel Europe AG, Heidelberg Cement AG, das Institut für Technologien der Metalle der Universität Duisburg-Essen und Fraunhofer UMSICHT.
Ministerin Neubaur unterstrich bei Ihrem Besuch die Bedeutung von Spitzenforschung für Klimaschutz und nachhaltige Kreislaufwirtschaft: „Die Dekarbonisierung der Stahlindustrie ist eine enorme ökonomische Herausforderung, aber auch eine ökologische Notwendigkeit. Gerade für den größten Stahlstandort Europas, Nordrhein-Westfalen. Was dabei nicht vergessen werden darf: In der konventionellen Stahlherstellung fallen Nebenprodukte an, die von anderen Branchen benötigt werden. Auch hierfür gilt es also, Lösungen zu schaffen und das Wertschöpfungspuzzle als Ganzes im Blick zu behalten. Ambitionierte Forschungsprojekte wie SAVE CO2 und die Entwicklung innovativer Technologien leisten dazu einen wichtigen Beitrag.“
Für Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts, ist der Besuch der Ministerin ein wichtiges Zeichen der Landesregierung für die Zukunft von Sekundärrohstoffen: „Der Einsatz industrieller Nebenprodukte aus der Stahlindustrie in Baustoffen und Düngemitteln ist seit über 70 Jahren das beste Beispiel für Ressourcenschonung und -effizienz. Intensive und praxisorientierte Forschung und Beratung waren und sind eine der Voraussetzungen für diesen Erfolg. Aus diesem Grund freuen wir uns sehr, dass sich die Wirtschaftsministerin persönlich über unsere Arbeit informiert hat.“
Der Einsatz von Schlacken-basierten Baustoffen und Düngemitteln hat in Deutschland allein in den letzten sieben Jahrzehnten den Abbau von mehr als einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden. Das entspricht dem Volumen der Zugspitze. Durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand im Zement kann pro Jahr zudem die Emission von rund 4,5 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.
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Neue Elektroofenschlacke für CO2-reduzierten Zement
FEhS-Institut koordiniert Forschungsprojekt „DRI-EOS“
Duisburg/Salzgitter, 2. August 2022. Mit dem SALCOS-Programm ist die Salzgitter AG Vorreiter bei der CO2-armen Stahlherstellung und hat damit eine führende Rolle bei der Dekarbonisierung eingenommen.
Aufgrund der neuen CO2-armen Prozessroute über Direktreduktion von Eisenerz (DRI) und anschließendes Aufschmelzen im Elektrolichtbogenofen (EAF) entsteht eine andersartige Elektroofenschlacke (EOS). Diese muss entsprechend modifiziert werden, um als wert- und nachhaltiger Rohstoff weiterhin Verwendung finden zu können.
Wie der neue Typus Elektroofenschlacke in Zukunft vor allem in der Zementindustrie als CO2-sparender Klinkerersatz anstelle des heutigen Hüttensands, der granulierten Hochofenschlacke, verwendet werden kann, ist Thema des jetzt gestarteten Forschungsvorhabens „DRI-EOS“. Dies wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom FEhS-Institut koordiniert. Die weiteren Partner sind Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH (SZMF), Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Friedrich Rohstoffe GmbH, Holcim Deutschland GmbH und LOI Thermprocess GmbH. Die Projektlaufzeit beträgt vier Jahre.
Ulrich Grethe, Geschäftsbereichsleiter Stahlherstellung der Salzgitter AG, sieht in dem Projekt, das auf Salzgitter-Seite durch die Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH bearbeitet wird, einen wichtigen Beitrag zur Ausrichtung des Salzgitter-Konzern auf Circular Economy: „Die Ergebnisse des Projektes sollen uns dabei unterstützen, dass die für die Stahlproduktion entnommenen endlichen Ressourcen auch zukünftig möglichst optimal im Wirtschaftskreislauf den Einsatz von zusätzlichen Ressourcen minimieren.“
Auch für Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts, ist das Forschungsprojekt ein weiterer wichtiger Beitrag für nachhaltige Kreislaufwirtschaft: „Der jüngst vorgestellte zweite Teil des aktuellen Weltklimaberichts zeigt: „Wir müssen jetzt die Forschungen intensivieren, um mit innovativen Technologien die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren und gleichzeitig die Wirtschaft zu stärken! Mit „DRI-EOS“ wollen wir zusammen mit unseren Partnern die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die hochwertigen Nebenprodukte aus der Stahlindustrie auch zukünftig als ressourcenschonende und CO2-arme Baustoffe in der Zement- und Betonindustrie zum Einsatz kommen können.”
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Entschließung des Bundesrats zur Stärkung von RC-Baustoffen
Ressourcenschonende Nebenprodukte nicht berücksichtigt
Duisburg, 24. Mai 2022. Die ressourcenschonenden Nebenprodukte der Stahlindustrie kommen seit vielen Jahrzehnten in güteprüften Produkten zum Einsatz. Als Baustoffe genießen sie seit der letzten Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes im Jahr 2020 bei der Auftragsvergabe des Bundes Vorrang vor Naturgestein. Dennoch werden zur Förderung von Umwelt- und Ressourcenschutz bei der Entschließung des Bundesrates „Stärkung des Einsatzes von wiederverwendbaren Baustoffen und Bauteilen sowie von ressourcenschonenden Recycling-Baustoffen“ vom 20. Mai 2022 industrielle Nebenprodukte explizit nicht genannt. Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung kritisiert dieses Vorgehen und fordert die Bundesregierung auf, das Wording in der weiteren Bearbeitung der Vorlage entsprechend zu ändern.
Für Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts, sind die vorliegenden Formulierungen der Entschließung völlig unverständlich: „Eisenhüttenschlacken entstehen als Nebenprodukte bei der Herstellung von Roheisen und Rohstahl. Jährlich mehr als 12 Millionen Tonnen in Deutschland, in Europa sind es rund 45 Millionen Tonnen pro Jahr. Sie leisten damit bereits im „First Life“ als Baustoffe im Verkehrsbau sowie in der Zement- und Betonindustrie einen enormen Beitrag zu einer ressourcen- und umweltschonenden Kreislaufwirtschaft. Und das bereits seit vielen Jahrzehnten. Es kann nicht sein, dass ausgerechnet dieses Potenzial in Zukunft unberücksichtigt bleiben soll. Und stattdessen Produkte, die erst im „Second Life“ zur Kreislaufwirtschaft beitragen, besonders gefördert werden sollen. Das macht aus unserer Sicht nicht nur keinen Sinn, sondern konterkariert die sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene sicherlich unstrittigen Ziele zur Förderung von Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung. Wir gehen fest davon aus, dass die Politik bei der weiteren Gestaltung der Rahmenbedingungen für die Kreislaufwirtschaft diese Ziele im Blick hat und nicht einseitigen Partikularinteressen nachgeht.
Der Einsatz von Schlacken basierten Baustoffen und Düngemitteln hat in Deutschland allein in den letzten sieben Jahrzehnten den Abbau von mehr als einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden. Das entspricht dem Volumen der Zugspitze. Durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand im Zement kann pro Jahr zudem die Emission von rund 4,5 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden, insgesamt sind es seit 1950 in Deutschland bereits mehr als 210 Millionen Tonnen CO2.
Über das FEhS-Institut:
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Forschungsprojekt von FEhS-Institut und Bergischer Universität Wuppertal
Hochtemperaturbeständiger Beton mit Eisenhüttenschlacken
Duisburg, 5. Mai 2022. Betonbauteile für viele industrielle Prozesse, etwa bei der Stahl- oder der Zementherstellung, sind höchsten Belastungen ausgesetzt. Dazu zählen permanent oder wiederkehrend extreme Temperaturen bis über 1.000 Grad Celsius und positive Eigenschaften im Brandfall. Betone mit hüttensandhaltigem Zement sowie ungemahlenem Hüttensand und Hochofenstückschlacke als Gesteinskörnungen erfüllen diese Anforderungen. Sie zeichnen sich durch hohe Heiß- und Restdruckfähigkeiten, Zyklenstabilitäten, eine geringe Temperaturleitfähigkeit und eine hohe Resttragfähigkeit aus. Das ist das Ergebnis eines Forschungsvorhabens des FEhS – Institut für Baustoff-Forschung in Duisburg in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Werkstoffe im Bauwesen der Bergischen Universität Wuppertal.
Die beiden zuständigen Forschungsleiter beim FEhS-Institut, Dr.-Ing. Andreas Ehrenberg und Dr.-Ing Volkert Feldrappe “Schon vor Jahrzehnten konnten Arbeiten des FEhS-Instituts die positiven Temperatureigenschaften von Hochofenstückschlacke als Gesteinskörnung im Beton belegen. Nun ist es uns gelungen, auch mit Hüttensand und Stahlwerksschlacken dazu beizutragen, Beton fit für hohe Temperaturen zu machen.”
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Das Forschungsvorhaben bestätigt erneut eindrucksvoll die hohe Qualität der industriellen Nebenprodukte aus der Stahlindustrie. Die zuverlässige Verwendung in speziellen Betonen und die generell hervorragende Eignung beim Brandschutz unterstreichen einmal mehr den enormen Nutzen von Eisenhüttenschlacken für die Wirtschaft. Zudem kann damit der Einsatz von natürlichen Gesteinen im Beton reduziert und damit ein wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung geleistet werden.“
Bei der Produktion von Roheisen und Stahl entstehen in Deutschland jährlich rund 12,5 Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacken. Je nach metallurgischem Prozess unterscheidet man zwischen Stahlwerksschlacken und Hochofenschlacken, die wiederum zu Hochofenstückschlacken und Hüttensand verarbeitet werden.
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Elektroofenschlacke als Strahlmittel
Forschungsprojekt untersucht neue Anwendungsfelder
Duisburg, 31. März 2022. Die sichere und nachhaltige Versorgung mit Rohstoffen und Materialien ist für die deutsche Wirtschaft mehr denn je von grundlegender Bedeutung. Der Einsatz von Sekundärrohstoffen trägt hierzu bereits heute in erheblichem Maße bei und wird zukünftig einen noch größeren Stellenwert erhalten. Vor diesem Hintergrund hat ein Forschungsprojekt von FEhS – Institut für Baustoff-Forschung, Hermann Rauen GmbH & Co. KG und der Universität Duisburg-Essen in Zusammenarbeit mit der Georgsmarienhütte GmbH die Verwendung von Elektrolichtbogenofenschlacke (EOS) unter anderem als hochwertiges Strahlmittel untersucht. Demnach könnte das Nebenprodukt der Stahlherstellung in einigen Jahren die rund 200.000 Tonnen Schmelzkammergranulat substituieren, das bisher wichtigste mineralische Strahlmittel. Das Material wird bedingt durch veränderte Kraftwerkstechnik und den Ausstieg aus der Kohleverstromung in den kommenden Jahren immer weniger zur Verfügung stehen.
Für die beiden zuständigen Forschungsleiter beim FEhS-Institut, David Algermissen und Anna Sokol, sind die Ergebnisse des von der Deutschen Bundestiftung Umwelt geförderten Vorhabens vielversprechend: „Durch das Forschungsprojekt konnten wir metallurgische Behandlungsmaßnahmen entwickeln, welche zu einem neuen Produkt führen. Dieses kann in hochwertigen Anwendungen, wie dem Strahlmittel-, aber auch dem Asphaltbereich, eingesetzt werden. Da auf diese Weise mit zwei unterschiedlichen Korngrößen zwei hochwertige Anwendungsgebiete gleichermaßen bedient werden können, konnte eine echte Alternative zu bisherigen Einsatzfeldern geschaffen werden. Durch die besondere Unterstützung des assoziierten Stahlwerks, der Georgsmarienhütte sowie das Know-How und die Aufbereitungstechnik der Firma Rauen konnte im Rahmen des Projekts bereits Material im Tonnenmaßstab erzeugt und einem Strahlmittelproduzenten zur Verfügung gestellt werden. Dies unterstreicht den anwendungsnahen Forschungsauftrag des FEhS-Instituts und die gute und enge Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen. “
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts, unterstreicht die Bedeutung der Forschung für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft: „95 Prozent der in Deutschland produzierten 12 Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacken können verarbeitet werden, zum Beispiel zu güteprüften und umweltverträglichen Baustoffen und Düngemitteln. Damit der Einsatz des Sekundärrohstoffs auch in den kommenden Jahrzehnten natürliche Ressourcen schonen und CO2-Emissionen vermeiden kann, muss angesichts der rapiden und fundamentalen Veränderungen der Wirtschaft heute intensiv für die Märkte von morgen geforscht werden. Dazu gehört neben der ständigen Optimierung von Produkten auch die Erschließung neuer Anwendungsfelder.“
Elektroofenschlacke wird bei der Herstellung von Rohstahl aus Stahlschrott als Eisenträger und weiteren Stoffen in Elektrolichtbogenöfen produziert – in Deutschland rund 1,85 Millionen Tonnen jährlich, die derzeit vorwiegend als Baustoff im Verkehrswegebau zum Einsatz kommen. Je nach Verfahren und Verarbeitung unterscheidet man bei Eisenhüttenschlacken zwischen den Stahlwerksschlacken EOS und LD-Schlacke sowie Hochofenstückschlacke und Hüttensand.
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Schlacke statt Naturgestein in Baumsubstraten
Forschungsprojekt von FEhS-Institut und Bimolab
Duisburg, 14. Februar 2022. Stadtbäume sorgen für bessere Luft und ein gesundes Klima. Die Bedingungen, unter denen sie wachsen und überleben müssen, sind jedoch extrem anspruchsvoll. Daher kommen bei Neupflanzungen spezielle Vegetationssubstrate zum Einsatz, die oftmals aus natürlichen Gesteinskörnungen wie „Lava“ und Bims aus der Eifel bestehen. Dieses Naturgestein könnte in Zukunft durch bundesweit verfügbare Hochofenstückschlacke ersetzt werden, ein Nebenprodukt der Stahlherstellung. Das ist das Ergebnis eines dreijährigen Forschungsprojekts von FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V. und der Bimolab gGmbH. Damit würden durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen weitere natürliche Ressourcen geschont und Umweltbelastungen durch lange Transporte vermieden.
Für das Forschungsvorhaben „Hochofenschlacke für Baumsubstrate als nachhaltige Alternative zu vulkanischen Gesteinskörnungen“ im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) wurden drei Substratmischungen miteinander verglichen: ein herkömmliches Substrat aus „Lava“ und Bims sowie zwei mit unterschiedlichen Hochofenstückschlacken. Nach der Bewertung der drei Substrate im Labor anhand der Vorgaben der Empfehlungen der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) für Baumsubstrate erfolgte von April 2019 bis September 2021 der Freilandversuch. Über den gesamten Zeitraum führte die externe Sachverständige Dr. Katharina Weltecke eine Bonitur durch. Abschließend wurden die Versuchsbäume samt Pflanzkorb und Substrat ausgehoben und die Durchwurzelung sowie die Wurzelarchitektur untersucht. Bei den Auswertungen zeigte sich, dass eine Baumsubstratmischung mit Schlacke dem Referenzmaterial mit Lava ebenbürtig war und beim Wachstumsverhalten sogar bessere Ergebnisse aufwies. Auch die Verwendung der anderen Schlackenmischung mit höheren pH-Werten und Salzgehalten ist möglich, sollte aber zuvor durch Lagern im Freien mit einer zusätzlichen Beregnung verbessert werden. Weitere Untersuchungen sollen folgen.
Anna Sokol, Abteilungsleiterin Umwelt des FEhS-Instituts: „Hochofenstückschlacke kann als ‚Lava des Hochofens‘ bezeichnet werden. Sie ähnelt aufgrund ihrer hohen Porosität der als ‚Lava‘ bezeichneten natürlichen Gesteinskörnung aus der Eifel, die häufig als Substratkomponente verwendet wird. Die Eignung der Hochofenstückschlacke für den Einsatzbereich als Baumsubtrat konnte in diesem Forschungsvorhaben erfolgreich demonstriert werden.“ Ihr Kollege Martin Leson ergänzt: „Die Ergebnisse dieses Forschungsvorhabens zeigen eindrucksvoll, wie vielseitig Eisenhüttenschlacken verwendet werden können. Wir untersuchen derzeit den Einsatz in weiteren Bauweisen, wie zum Beispiel Flächenbegrünungen.“
Für Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts, unterstreichen die Forschungsergebnisse die Bedeutung von industriellen Nebenprodukten: „Eisenhüttenschlacken tragen schon seit über sieben Jahrzehnten zu einer effizienten Kreislaufwirtschaft bei. Hochofenstückschlacke hat als praxiserprobter Verkehrsbaustoff bereits hunderte Millionen Tonnen Naturgestein ersetzt. Ihre zusätzliche Verwendung in Baumsubstraten wäre ein weiterer wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften im Sinne des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes und zum Ressourceneffizienzprogramm der Bundesregierung.“
Hochofenschlacke entsteht bei der Herstellung von Roheisen im Hochofen. Sie wird entweder mit Wasser zu Hüttensand granuliert, der vorwiegend im Zement Verwendung findet. Oder die Schlacke kühlt langsam zu kristalliner Hochofenstückschlacke ab, die zu Gesteinskörnungen verarbeitet wird.
Über das FEhS-Institut:
Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.
Pressekontakt: Thomas Reiche
Fotos und Grafiken unter https://www.fehs.de/unser-service/
Grundlagen zur Förderung von Sekundärbaustoffen geschaffen
Landeskreislaufwirtschaftsgesetz in Nordrhein-Westfalen verabschiedet
Duisburg, 27. Januar 2022. Nach der Zustimmung des Umweltausschusses zur Änderung des Landesabfallgesetzes am 24.1.2022 hat der Landtag in Nordrhein-Westfalen gestern in zweiter Lesung das neue Landeskreislaufwirtschaftsgesetz NRW (LKrWG) verabschiedet. Damit werden in Zukunft mineralische und natürliche Baustoffe bei Ausschreibungen der öffentlichen Hand nicht nur erstmals gleichberechtigt behandelt. Sekundärbaustoffe erhalten bei gleicher Eignung sogar den Vorzug. Diese neuen Bestimmungen in Paragraf 2 LKrWG sind jedoch nicht justiziabel. Aus Sicht des FEhS – Institut für Baustoff-Forschung ist der Rechtsweg für Unternehmen aber unabdingbar, um Ressourcenschonung und Rohstoffeffizienz auch konsequent in der Praxis durchzusetzen. Geschäftsführer Thomas Reiche hatte bei der Sachverständigenanhörung im NRW-Umweltausschuss am 19.11.2022 eine Änderung des entsprechenden Passus‘ gefordert.
Reiche vermisst beim neuen Landesgesetz den Mut zu einem großen Schritt nach vorne: „So sehr wir uns über den richtigen Impuls zur Förderung von markterprobten Baustoffen aus der Stahlindustrie freuen, bedauern wir, dass sich die Landesregierung nicht auch zum letzten Schritt durchringen konnte: Rechtsansprüche Dritter festzuschreiben. Denn nur wenn Unternehmen bei Nichtbeachtung der Bevorzugung klagen können, wird sich die Ausschreibungspraxis der öffentlichen Hand nachhaltig ändern. Wir brauchen hier ein Umdenken bei den ausschreibenden Stellen, die bei den mineralischen Baustoffen für 70 Prozent des Auftragsvolumens verantwortlich sind. Eine aktuelle Ausschreibung zu einem Straßenbauwerk in Nordrhein-Westfalen, bei der nur natürliche Gesteinskörnungen zugelassen sind, zeigt die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis der Kreislaufwirtschaft auf.”
In Nordrhein-Westfalen, dem größten Stahlstandort Europas, entstehen bei der Herstellung von Stahl jährlich sechs Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacken. In Deutschland sind es jedes Jahr 12 Millionen Tonnen. Aus dem industriellen Nebenprodukt werden güteprüfte und begehrte Baustoffe hergestellt. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen. Durch die Verwendung von Eisenhüttenschlacke konnte in den letzten sieben Jahrzehnten der Abbau von über einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden werden. Durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand im Zement wurde im gleichen Zeitraum die Emission von über 210 Millionen Tonnen CO2 vermieden.
Die beschlossenen Änderungen des Landesabfallgesetzes in NRW sind unter dem neuen Titel „Kreislaufwirtschaftsgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (Landeskreislaufwirtschaftsgesetz – LKrWG)“ aufgeführt. Sie resultieren aus der inhaltlichen Anpassung an das Kreislaufwirtschaftsrecht des Bundes und der Europäischen Union. Im Vordergrund steht die Übernahme der fünfstufigen Abfallhierarchie: Vermeidung, Vorbereitung zur Wiederverwendung, Recycling, sonstige Verwertung und Beseitigung. Mit dem Ziel, unter anderem bei Bauvorhaben den Umweltschutz zu verbessern und die Ressourceneffizienz zu fördern.
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Plattform zum Dünger-Management für Landwirte
FEhS-Institut deutscher Partner des EU-Projekts NUTRIMAN
Duisburg, 17. Dezember 2021. Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie sind auf einen nachhaltigen Umgang mit Pflanzennährstoffen, insbesondere mit Stickstoff und Phosphor, angewiesen. Die ab 2022 gültige neue europäische Düngeprodukteverordnung bietet für Recyclingprodukte die Möglichkeit, am europäischen Binnenmarkt teilzunehmen. Wie Landwirte und Betriebe aus organischen Reststoffen Nährstoffe zurückgewinnen, daraus marktfähig Düngemittel herstellen und optimal anwenden können, ist Thema des EU-Forschungsprojekts NUTRIMAN. Das Konsortium mit achtzehn Partnern aus acht Ländern stellt nach dreijähriger Arbeit auf der neuen Plattform www.nutriman.net umfangreiches Wissen über Technologien und Produkte sowie Schulungsmaterialien vor. Die Datenbank wird bis 2031 kontinuierlich weiterentwickelt. Das FEhS-Institut war als einziger deutscher Teilnehmer am Projekt beteiligt. Die Duisburger Experten haben vorrangig die Praxisreife von neuen Technologien und Produkten zur Nährstoffrückgewinnung zusammengestellt und beurteilt.
Die neue Website wendet sich in acht Sprachen in erster Linie an Landwirte, aber auch an Unternehmen, Forschende und Interessierte. Neben allgemeinen Informationen über das Projekt und die europäische Düngeprodukteverordnung, nützlichen Links und einer direkten Kontaktmöglichkeit bei Fragen gibt die Plattform auch eine Übersicht über mehr als 40 Nährstoff-Recyclingtechnologien und -produkte. Ferner will NUTRIMAN den internationalen Austausch über effizientes Nährstoffmanagement und innovative Praktiken der ökologischen Landwirtschaft fördern.
Dr. Hans-Peter König, Abteilungsleiter Düngemittel beim FEhS-Institut: „Ziel des Projekts ist es, neue und zum Teil sehr spezielle Techniken zur Nährstoffrückgewinnung bekannt zu machen und so eine Verbindung zu oftmals nur regional verfügbaren Nebenprodukten und Reststoffen herzustellen. Durch das Aufarbeiten solch regionaler Stoffströme zu praxistauglichen und transportwürdigeren Düngemitteln können lokale Nährstoffüberschüsse beseitigt und wichtige Ressourcen eingespart werden. Das entlastet die Umwelt und erschließt der Landwirtschaft neue Geschäftsfelder.“
Für Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts, ist NUTRIMAN ein gutes Beispiel für gelebte Ressourcenschonung, eine der Leitmotive der Duisburger Schlackenexperten: „Wir sind froh, dass unsere Expertise zu Düngemitteln in Kooperation mit internationalen Partnern zum Erfolg von NUTRIMAN beigetragen hat. Es zeigt sich erneut, wie wichtig eine praxisorientierte Forschung für den Schutz von Rohstoffen ist. Nur so kann die Landwirtschaft in Zukunft ertragreich und gleichzeitig nachhaltig betrieben werden.“
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FEhS-Institut beteiligt sich an Impfkampagne gegen Corona
Veränderte Slogans deutscher Unternehmen werben für Immunisierung
Duisburg, 10. Dezember 2021. „Impfen, das beste Beispiel für gelebten Gesundheitsschutz“ – auch das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung beteiligt sich an der bundesweiten Kampagne von über 150 Marken und Unternehmen, die mit veränderten Slogans in den Sozialen Medien für die Impfung gegen das Coronavirus stark machen. Die gemeinsame Überschrift der Aktion ist #ZusammenGegenCorona“, die auch von der Bundesregierung verwendet wird. Das FEhS-Institut wirbt normalerweise mit dem Slogan „Baustoffe und Düngemittel aus der Stahlindustrie sind das beste Beispiel für gelebte Ressourcenschonung“ für die Verwendung des Sekundärrohstoffs Eisenhüttenschlacke.
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Ressourcenstrategie für die Zukunft
Drei Kernforderungen des FEhS-Instituts pro Sekundärrohstoffe
Duisburg, 7. September 2021. Eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre wird ein nachhaltiges Ressourcenmanagement zur Schonung von Primärrohstoffen und Bodenschätzen sein. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet seit Jahrzehnten der Einsatz von Eisenhüttenschlacken und den daraus hergestellten Baustoffen und Düngemitteln. Um auch in Zukunft nationale und europäische Anstrengungen für Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz nachhaltig unterstützen zu können, müssen aus Sicht des FEhS – Institut für Baustoff-Forschung die Rahmenbedingungen für den Einsatz von mineralischen Sekundärrohstoffen weiter verbessert werden. Hierzu haben die Duisburger Experten drei Kernforderungen formuliert.
Erstens: Es muss eine flächendeckende faire Ausschreibungspraxis der öffentlichen Hand für Baustoffe sichergestellt werden, da es immer noch vorkommt, dass Sekundärbaustoffe explizit ausgeschlossen werden. Dazu sind justiziable Formulierungen mit Drittschutzcharakter im Kreislaufwirtschaftsgesetz des Bundes notwendig, damit die in § 45 bei der Auftragsvergabe des Bundes festgelegte Bevorzugung von Erzeugnissen, die ökologisch vorteilhaft sind und die Kreislaufwirtschaft besonders fördern, auch in der Praxis Wirkung zeigt. Dies betrifft gleichermaßen die Landeskreislaufwirtschaftsgesetze. Auch auf europäischer Ebene sollten die im EU Green Deal und dem diesbezüglichen Circular Economy Action Plan definierten Ziele durch eine Änderung der EU-Vergaberichtlinie in die Praxis umgesetzt werden. Das FEhS-Institut hat dazu im Rahmen eines Rechtsgutachtens einen Vorschlag erarbeitet.
Zweitens: Nur eine einheitliche und praxisorientierte Bewertung der Umweltverträglichkeit von Baustoffen unabhängig von ihrer Herkunft garantiert einen fairen Wettbewerb und fördert die Verwendung von Sekundärbaustoffen. Der Einsatz von Nebenprodukten aus der Stahlindustrie wird in einigen Anwendungsgebieten derzeit durch „Feststoffbewertungen“/Feststoffgrenzwerte unnötig erschwert. Dies betrifft auch den Einsatz von Stahlwerksschlacken als Sekundärrohstoff im Zement oder als Gesteinskörnung im Beton. An diesen Themen wird im Zusammenhang mit der Transformation der Stahlindustrie derzeit intensiv geforscht.
Drittens: Es sollte ausnahmslos von Sekundärrohstoffen bzw. Sekundärbaustoffen die Rede sein. Ein einheitliches Wording vermeidet die häufig anzutreffende Reduzierung auf Recyclingrohstoffe oder Recycling-Baustoffe, die den Ausschluss anderer Stoffe und Produkte zur Folge hat. Das wiederum schadet der Kreislaufwirtschaft und einem nachhaltigen Ressourcenmanagement.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Wichtige Etappenziele pro Kreislaufwirtschaft und Sekundärrohstoffe sind erreicht worden. Jetzt erwarten wir vom Gesetzgeber, dass weitere Schritte folgen. Ziel muss es sein, ein nachhaltiges Ressourcenmanagement zu etablieren, um die steigende Nachfrage nach Rohstoffen auch zukünftig sicherstellen zu können.“
Der Einsatz von Eisenhüttenschlacken, einem Nebenprodukt der Stahlherstellung, hat in Deutschland in über 70 Jahren den Abbau von mehr als einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden. Das entspricht dem Volumen der Zugspitze. Durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand im Zement kann pro Jahr zudem die Emission von über 5 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. Insgesamt sind so seit 1950 in Deutschland bereits mehr als 210 Millionen Tonnen CO2 eingespart worden.
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Nachfrage nach Eisenhüttenschlacke auch 2020 anhaltend hoch
FEhS-Institut fordert aber weitere Änderungen an den Regelwerken
Duisburg, 25. August 2021. Der Bedarf an Eisenhüttenschlacken in Deutschland war auch im vergangenen Jahr groß. Bedingt durch die Pandemie und den daraus resultierenden Rückgang der Rohstahlproduktion auf 35,7 Mio. t wurden 2020 zwar nur 10,9 Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacke hergestellt. Das sind 1,4 Millionen weniger als 2019. Die hohe Nachfrage nach den aus diesem industriellen Nebenprodukt hergestellten Baustoffen und Düngemitteln konnte aber durch den Abbau von Lagerbeständen gedeckt werden. Von den insgesamt 11,2 Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacke entfielen 7,3 Millionen auf Hochofenschlacke, die zu 90% als Hüttensand in der Zementindustrie zum Einsatz kam. Die 3,9 Millionen Tonnen Stahlwerksschlacke fanden mit über 2,8 Millionen Tonnen vorwiegend als industrielle Gesteinskörnung im Verkehrsbau Verwendung. Zusätzlich wurden 0,4 Millionen Tonnen als hochwertiges Düngemittel in der Landwirtschaft und rund 0,6 Millionen Tonnen zur anlageninternen Kreislaufführung als metallurgischer Einsatzstoff genutzt. Trotz der zufriedenstellenden Ergebnisse fordert das FEhS-Institut für die Zukunft bessere Rahmenbedingungen.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Die Zahlen für 2020 und auch der Trend für 2021 machen deutlich: Die Sekundärrohstoffe aus der Stahlindustrie sind begehrt. Ihr Absatz blieb 2020 im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Damit tragen Eisenhüttenschlacken und die daraus hergestellten Baustoffe und Düngemittel wie schon seit vielen Jahren zur Schonung natürlicher Ressourcen, der Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Förderung der Kreislaufwirtschaft bei. Mit dem Kreislaufwirtschaftsgesetz und der Mantelverordnung sind die richtigen ersten Schritte gegangen worden, um diesen Beitrag auch in Zukunft zu gewährleisten. Jetzt müssen auf europäischer und nationaler Ebene sowie in den Bundesländern aber weitere Schritte folgen. In diesem Zusammenhang sind justitiable Regelungen bei den Ausschreibungen der öffentlichen Hand von besonderer Bedeutung.“
Der Einsatz von Eisenhüttenschlacken hat in Deutschland in über 70 Jahren den Abbau von über einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden. Das entspricht dem Volumen der Zugspitze. Durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand im Zement kann pro Jahr die Emission von über 5 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. Insgesamt sind so seit 1950 in Deutschland bereits mehr als 210 Millionen Tonnen CO2 eingespart worden.
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Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.
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Das Wissen um wertvolle Sekundärrohstoffe
FEhS-Institut veröffentlicht FAQ über Eisenhüttenschlacke
Duisburg, 16. August 2021. „Lass dein Handeln Schritt halten mit deinem Wissen“, sagt ein chinesisches Sprichwort. Das gilt auch für effizientes und nachhaltiges Wirtschaften. Zwar leistet Eisenhüttenschlacke, ein Nebenprodukt aus der Stahlindustrie, seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zu Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung. Irreführende oder fehlende Informationen sorgen aber immer wieder dafür, dass der Sekundärrohstoff und die daraus hergestellten gütegeprüften Baustoffe und Düngemittel, nachrangig behandelt werden. Beispiele sind Ausschreibungen, die nur Primärrohstoffe oder Recyclingmaterialien zulassen, oder auch die Verwechslung mit Aschen. Daher hat das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung die Broschüre „FAQ Eisenhüttenschlacke“ veröffentlicht. Sie gibt einen Überblick über Zusammensetzung, Eigenschaften, Verwendung und Umweltaspekte. Literaturhinweise und ein Glossar runden die Publikation ab, die sich vor allem an Experten und Entscheider in Politik, Verwaltung, Behörden und Unternehmen richtet.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Wir müssen häufig feststellen, dass unzulängliche Informationen oder die Reduzierung von Sekundärrohstoffen auf Recyclingmaterialien zu Nachteilen für den Einsatz von Eisenhüttenschlacke geführt haben, etwa bei der Diskussion über die Rahmenbedingungen für deren Nutzung. Wer Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung aber ernst nimmt, muss alle verfügbaren Alternativen betrachten. Mit den neuen FAQ möchten wir diesen Missstand beheben. Verbunden mit der Forderung, Eisenhüttenschlacke bei Entscheidungsprozessen in Zukunft fair zu behandeln.”
Eisenhüttenschlacken werden bei der Erzeugung von Roheisen und Stahl hergestellt. Sie ähneln mit ihren wesentlichen Bestandteilen Calcium, Silizium, Eisen, Aluminium und Magnesium (in ihrer jeweiligen Oxidform) sowie in ihrem Chemismus, aber auch hinsichtlich ihrer Mineralogie natürlicher vulkanischer Lava. Schlacken sind keine Aschen! Die Rückstände aus thermischen Verbrennungsprozessen unterscheiden sich mit ihren physikalischen, chemischen und mineralischen Merkmalen deutlich von Schlacken.
Die jährlich rund 12,5 Millionen Tonnen Hochofen- und Stahlwerksschlacken in Deutschland (2019) kommen vorwiegend als Rohstoff für die Zementherstellung und Gesteinskörnung im Verkehrswegebau, aber auch als Düngemittel in der Landwirtschaft zum Einsatz. Wie alle anderen Rohstoffe und Produkte werden auch Eisenhüttenschlacken ständig kontrolliert und für die diversen Einsatzgebiete nach nationalen und internationalen Regelwerken zugelassen.
Seit 2010 sind Eisenhüttenschlacken gemäß der Europäischen Chemikalienverordnung REACH als nicht gefährliche Stoffe registriert. Der Gehalt an umweltrelevanten Bestandteilen ist sehr niedrig und mit denen natürlicher Gesteine vergleichbar. Die Umweltverträglichkeit bestätigen zahlreiche Studien und Untersuchungen. Darüber hinaus hat der Einsatz von Eisenhüttenschlacken in sieben Jahrzehnten allein in Deutschland über eine Milliarde Tonnen Naturgestein ersetzt – dies entspricht dem Volumen der Zugspitze – und die Emission von über 200 Millionen Tonnen CO2 vermieden.
Über das FEhS-Institut:
Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.
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Einsatz von Sekundärbaustoffen bundesweit geregelt
Mantelverordnung auch im Bundesrat verabschiedet
Duisburg, 25. Juni 2021. Nach dem Deutschen Bundestag hat heute auch der Bundesrat die Mantelverordnung (MantelV) verabschiedet. Damit besteht in Deutschland nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren ein bundesweit einheitliches Regelwerk zum Einsatz von Sekundärbaustoffen. Für das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung ist dies ein wichtiger Schritt hin zu einer zukunftsorientierten Kreislaufwirtschaft und zum ressourcenschonenden, umweltverträglichen Bauen. Die Mantelverordnung umfasst die Einführung einer Ersatzbaustoffverordnung (EBV), die Neufassung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung und die Änderung der Deponie- und der Gewerbeabfallverordnung.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Wir freuen uns, dass der ausgehandelte Kompromiss jetzt endlich durch die Instanzen gegangen ist. Auch wenn wir in der vereinbarten Evaluierung noch Änderungsbedarf anmelden werden: Die Basis für fairen Wettbewerb nicht nur für Recycling-, sondern für alle Sekundärbaustoffe ist geschaffen worden. Der nachhaltige Einsatz von gütegeprüften, markterprobten Baustoffen aus der Stahlindustrie leistet einen wichtigen Beitrag zur Schonung von Naturgesteinen und zur Minderung der CO2-Emissionen.“
Eisenhüttenschlacken kommen als Baustoffe in der Zement- und Betonindustrie sowie im Straßen- und Verkehrsbau sowie als Düngemittel zur Anwendung. Allein in Deutschland, wo jährlich 13 Millionen Tonnen des Sekundärrohstoffs produziert werden, konnte durch den Einsatz von Eisenhüttenschlacke der Abbau von über einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden werden. Das entspricht dem Volumen der Zugspitze. Durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand im Zement kann pro Jahr die Emission von über 5 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. Insgesamt sind es seit 1950 bereits mehr als 210 Millionen Tonnen.
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Einheitliches Regelwerk für Sekundärbaustoffe auf der Zielgeraden
Mantelverordnung im Bundestag verabschiedet
Duisburg, 11. Juni 2021. Der Deutsche Bundestag hat heute die Verordnung zur Einführung einer Ersatzbaustoffverordnung, zur Neufassung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung und zur Änderung der Deponieverordnung und der Gewerbeabfallverordnung, kurz Mantelverordnung (MantelV), verabschiedet. Vorbehaltlich der noch ausstehenden Zustimmung durch den Bundesrat ist damit nach 15-jähriger Diskussion eine bundesweit harmonisierte Regelung zum Einsatz von Sekundärbaustoffen geschaffen worden. Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung begrüßt die Entscheidung. Für die Experten für Eisenhüttenschlacken ist damit die Grundlage für einen fairen Wettbewerb und den nachhaltigen Einsatz der begehrten schlackenbasierten Baustoffe aus der Stahlindustrie geschaffen, die in der Zement- und Betonindustrie sowie in verschiedenen Anwendungen des Straßen- und Verkehrsbaus seit langer Zeit ressourcenschonend und umweltverträglich eingesetzt werden.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts und Sachverständiger bei der Anhörung des Bundestagsausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit zur MantelV am 7. Juni 2021: „Auch wir sind bei der Kompromissfindung zu diesem Regelwerk bis an die Schmerzgrenze gegangen. Für uns war aber von übergeordneter Bedeutung, dass wir ein einheitliches Regelwerk für alle Sekundärbaustoffe schaffen. Aber es gilt auch: Nach der Verabschiedung ist vor der Novelle. Auf Grundlage der vereinbarten Evaluierung wird zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachgesteuert werden müssen.“
Änderungsbedarf sieht das FEhS-Institut insbesondere bei den „Anzeige- und Katasterpflichten“ und diesbezüglichen Mindesteinbauvolumina, die auch für die beste Klassen vieler Baustoffe aufgenommen worden sind. Zudem wird die ersatzlose Streichung der Regelung zu den Nebenprodukten in Paragraf 19 EBV-Kabinettsfassung kritisiert. Es sei die Chance verpasst worden, Hersteller und Vertreiber von Sekundärbaustoffen zur weiteren Verbesserung der Eigenschaften ihrer Produkte zu motivieren.
Reiche: „Insgesamt überwiegen die Vorteile aber den skizzierten Änderungsbedarf. Deshalb sollten wir mit der Mantelverordnung auch im Bundesrat nun endlich „durch die Tür“ kommen.“
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Zement der Zukunft
Neues Forschungsprojekt „SAVE CO2“ unter Federführung des FEhS-Instituts
Duisburg, 27. Mai 2021. Eisenhüttenschlacken, Nebenprodukte bei der Stahlherstellung, kommen als Sekundärrohstoffe seit Jahrzehnten in Baustoffen zur Anwendung. Dabei werden in großem Umfang CO2-Emissionen vermieden und natürliche Ressourcen geschont. Die schrittweise Transformation der Stahlindustrie hat aber auch radikale Veränderungen bei den Nebenprodukten zur Folge. Es müssen neue Schlacken entwickelt werden, die nicht nur die notwendige metallurgische Arbeit verrichten, sondern auch die gewohnt positiven technologischen, ökonomischen und ökologischen Eigenschaften aufweisen. Hier setzt das im Mai 2021 gestartete Forschungsprojekt „SAVE CO2” des FEhS – Institut für Baustoff-Forschung zusammen mit den Verbundpartnern aus der Stahl- und Zementindustrie thyssenkrupp Steel Europe AG und Heidelberg Cement AG sowie den Forschungseinrichtungen Institut für Technologien der Metalle der Universität Duisburg-Essen und Fraunhofer UMSICHT an. Ziel ist es, auf Basis der neuen Schlacken vor allem für die Zementherstellung latent hydraulische Bindemittel, vergleichbar dem heutigen Hüttensand, oder alternative Puzzolane zu entwickeln. Das im Rahmen der Fördermaßnahme „KlimPro-Industrie“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung laufende Projekt ist auf vier Jahre angelegt.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: “Die kommende Umstellung der deutschen Stahlproduktion auf eine Direktreduktion/Elektroschmelz-Route führt auch zu chemisch und mineralogisch völlig veränderten Nebenprodukten, deren Eigenschaften bisher weitgehend unbekannt sind. Mit „SAVE CO2“ sollen unter Federführung des FEhS-Instituts durch das Aufschmelzen von direkt reduziertem Eisen (DRI) hochwertige Schlacken hergestellt werden. Wichtig ist dabei vor allem, den gesamten CO2-Fußabdruck der zukünftigen Stahl- und Zementherstellung übergeordnet zu betrachten und die Systemgrenze nicht zu eng zu ziehen. So sollen auch weiterhin CO2-Emissionen verringert und Primärrohstoffe im gewohnten Umfang geschont werden. Am Ende der Projektlaufzeit sollen im Technikumsmaßstab größere Mengen an Schlacken erzeugt werden, um neben den Zement- auch aufwändigere Betonuntersuchungen durchführen zu können. Zum Nutzen der Wirtschaft, der Umwelt und der Wissenschaft!“
Eisenhüttenschlacken kommen als Hüttensand als Zementbestandteil und als Gesteinskörnung vorwiegend im Beton und im Verkehrsbau, aber auch als Düngemittel zur Anwendung. Sie leisten seit vielen Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen. Allein in Deutschland, wo jährlich rund 12 Millionen Tonnen des Sekundärrohstoffs produziert werden, konnte seit 1950 durch die Verwendung von Eisenhüttenschlacken der Abbau von über einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden werden. Durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand im Zement konnte die Emission von über 200 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.
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Wertvollen Sekundärbaustoffen droht das Abstellgleis
Entwurf des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes in Nordrhein-Westfalen
Duisburg, 26. Mai 2021. In Nordrhein-Westfalen (NRW), dem größten Stahlstandort Europas, entstehen bei der Herstellung von Stahl jährlich sechs Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacken. Aus dem industriellen Nebenprodukt werden seit Jahrzehnten gütegeprüfte und begehrte Baustoffe hergestellt. Dieser im Sinne der Kreislaufwirtschaft vorbildlichen Stoffführung droht durch den Entwurf des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes NRW (LKrWG) ein herber Rückschlag: Im Entwurf ist in § 2 zu den Pflichten der öffentlichen Hand bei der Einbeziehung und Bevorzugung von Sekundärbaustoffen ausschließlich von Recyclingbaustoffen die Rede, die übrigen Sekundärbaustoffe wären von dieser Regelung ausgeschlossen. Das würde faktisch den Einsatz von schlackenbasierten Baustoffen in öffentlichen Baumaßnahmen in NRW drastisch reduzieren, der wertvolle Sekundärrohstoff müsste deponiert werden. Dies stellt laut einer vom Duisburger FEhS – Institut für Baustoff-Forschung bei der Kanzlei Kopp-Assenmacher & Nusser in Auftrag gegebenen rechtlichen Stellungnahme einen Verstoß gegen die europa- und bundesrechtlich normierte Vorrangigkeit der Abfallvermeidung sowie eine verfassungswidrige Diskriminierung von anderen mineralischen Sekundärbaustoffen als Recycling-Baustoffen dar.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: “Wir begrüßen ausdrücklich die durch den Gesetzentwurf beabsichtigte Stärkung der Kreislaufwirtschaft. Die Bestimmungen in § 2 LKrWG müssen aber rechtsverbindlich für alle Sekundärbaustoffe gleichermaßen gelten. Denn in Zeiten der weltweit zunehmenden Verknappung materieller Ressourcen, wie der UNEP-Report im Mai 2019 eindrücklich gezeigt hat, sowie der Notwendigkeit von Ressourcenschonung und Rohstoffeffizienz wäre es ökologisch und ökonomisch völlig unverständlich, wenn markterprobte Produkte aus regionalen Sekundärrohstoffen der Zugang zum Markt verwehrt würde. Zumal das öffentliche Beschaffungswesen in Deutschland mit einem Volumen von über 500 Milliarden Euro Vorbildcharakter für die Privatwirtschaft hat.”
Eisenhüttenschlacken kommen als Baustoffe und Düngemittel in verschiedenen Einsatzgebieten zur Anwendung. Sie leisten seit vielen Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen. Allein in Deutschland, wo jährlich 12 Millionen Tonnen des Sekundärrohstoffs produziert werden, konnte im Zeitraum der letzten sieben Jahrzehnte durch die Verwendung von Eisenhüttenschlacke der Abbau von über einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden werden. Durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand im Zement wurde im gleichen Zeitraum die Emission von über 200 Millionen Tonnen CO2 vermieden.
Über das FEhS-Institut:
Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.
Pressekontakt: Thomas Reiche
Fotos und Grafiken unter https://www.fehs.de/unser-service/
Öffentliche Hand soll mehr Sekundärrohstoffe einsetzen
EUROSLAG und FEhS-Institut für Pläne des EU-Parlaments zur Kreislaufwirtschaft
Duisburg, 16. Februar 2021. Der am 9. Februar 2021 verabschiedete Initiativbericht des EU-Parlaments fordert eine Aufwertung von Sekundärrohstoffen. Er sieht unter anderem eine stärkere ökologisch orientierte öffentliche Beschaffung mit verpflichtenden Mindestkriterien vor, zum Beispiel in der Bauwirtschaft. Für das europäische Netzwerk EUROSLAG und das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung ist das ein wichtiger Schritt hin zu einer flächendeckenden Zulassung von Sekundärbaustoffen und deren bedingter Bevorzugung bei öffentlichen Auftragsvergaben. Hierfür muss aber das europäische Vergaberecht geändert werden, wie ein von beiden Duisburger Institutionen bereits 2020 in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten der Kanzlei Kopp-Assenmacher & Nusser festgestellt hat.
Thomas Reiche, Chairman bei EUROSLAG und Geschäftsführer des FEhS-Instituts, sieht jetzt die Europäische Kommission am Zug: “Der Initiativbericht liefert die besten Grundlagen für eine verbindliche, zukunftsweisende Gesetzgebung zur konsequenten Förderung der Kreislaufwirtschaft. Dazu zählen auch ein fairer Wettbewerb und die bedingte Bevorzugung von Sekundärrohstoffen, wie es auch der Berichterstatter des Europäischen Parlaments Jan Huitema fordert. Nur konkrete Vergaberichtlinien mit Drittschutzcharakter sichern den europaweiten Einsatz aller hochwertigen Sekundärbaustoffe, die seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zu einem ökologisch und ökonomisch sinnvollen Wirtschaften leisten!”
Der Initiativbericht des Europäischen Parlaments hat unter Federführung des Umweltausschusses auf der Basis des EU-Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft von März 2020 zahlreiche Forderungen verabschiedet. Dazu zählen die Förderung der Ressourceneffizienz, die Öko-Design-Richtlinie für Produkte und die grüne öffentliche Beschaffung. Für die Bauwirtschaft sind unter anderem Vorgaben für die Verwendung von Sekundärrohstoffen und das Recycling vorgesehen. Die Vorschläge des Parlaments dienen als Vorlage zur Gesetzgebung durch die Europäische Kommission.
Über EUROSLAG:
In EUROSLAG sind 26 Organisationen und Unternehmen aus 17 Ländern zusammengeschlossen. Als europäisches Netzwerk für die Produktion, Verwendung und Entwicklung von Eisenhüttenschlacken und schlackenbasierten Produkten stehen bei EUROSLAG Forschung und Technologie, die Europäische Standardisierung sowie die interne und externe Kommunikation im Fokus der Tätigkeiten.
Über das FEhS-Institut:
Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.
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Rohstoffsicherheit durch industrielle Nebenprodukte
Neue Broschüre über Metallhüttenschlacken
Duisburg, 13. Januar 2021. Die zuverlässige Versorgung mit Ressourcen ist für die deutsche Wirtschaft unerlässlich. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten seit vielen Jahren die industriellen Nebenprodukte aus der Kupfer-, Ferrochrom- und Bleierzeugung sowie aus der Gewinnung von Wälzoxid. Die neue Broschüre “Metallhüttenschlacken. Sekundärrohstoff für nachhaltiges Wirtschaften” der Gütegemeinschaft Metallhüttenschlacken in Duisburg informiert Entscheidungsträger in Ministerien, Behörden und Unternehmen über Herstellung, Qualität, Umwelteigenschaften und Einsatzgebiete der wertvollen Materialien. Die Publikation ist ab Januar 2021 auch als pdf kostenlos über die Gütegemeinschaft erhältlich.
In Deutschland werden bei der Produktion von Nichteisen-Metallen pro Jahr 1,3 Millionen Tonnen Metallhüttenschlacken zielgerichtet hergestellt. Sie finden als Gesteinskörnungen und Granulate vor allem im Straßen- und Wasserbau, im Zement und als Strahlmittel Verwendung. Die Sekundärrohstoffe erfüllen die für die jeweiligen Einsatzgebiete erforderlichen Anforderungen an Qualität und Umweltverträglichkeit. Dafür sorgen nicht nur die nationalen und internationalen Regelwerke, sondern auch die Kriterien der Gütegemeinschaft Metallhüttenschlacken sowie die Untersuchungen und Forschungen des international renommierten FEhS – Institut für Baustoff-Forschung aus Duisburg.
Regelmäßige werkseigene und externe Prüfungen sowie freiwillige Untersuchungen der Unternehmen bestätigen die ökologische Unbedenklichkeit der industriellen Nebenprodukte. Zudem ersetzen Metallhüttenschlacken pro Jahr allein in Deutschland eine Millionen Tonnen Primärrohstoffe wie Schotter und Kies, deren Vorkommen weltweit schwinden und deren Abbau massive Eingriffe in die Natur erfordern.
Thomas Merkel, Geschäftsführer der Gütegemeinschaft und Experte für Verkehrsbau beim FEhS-Institut: “Kreislaufführung und Ressourceneffizienz waren schon immer wichtige Themen in der Nichteisen-Metallindustrie. Aus den verschiedenen Metallhüttenschlacken entstehen hervorragende, markterprobte Produkte. Sie tragen wie Eisenhüttenschlacken dazu bei, auch in Zukunft effizient und ressourcenschonend wirtschaften zu können. Die Gütegemeinschaft setzt sich in enger Zusammenarbeit mit dem FEhS-Institut dafür ein, dieses Ziel zu erreichen.”
Über die Gütegemeinschaft Metallhüttenschlacken:
In der Gütegemeinschaft Metallhüttenschlacken e.V. haben sich acht Erzeuger von Nichteisen-Metallen und Aufbereitungsunternehmen zusammengeschlossen. Sie verpflichten sich zur Einhaltung strenger Normen und Kontrollen. Dabei orientieren sie sich an den Güte- und Prüfbestimmungen des RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. für den Straßenbau, den Wasserbau und andere Einsatzgebiete. Zudem lassen die Mitglieder der Gütegemeinschaft Metallhüttenschlacken zusätzliche Produktkontrollen durch neutrale, anerkannte Prüfstellen durchführen.
Über das FEhS-Institut:
Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.
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Nutzung von Nebenprodukten in der EU verbindlich regeln
Neues Gutachten sieht Handlungsbedarf bei europäischem Vergaberecht
Duisburg, 17. November 2020. Umweltschutz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit sind seit vielen Jahren erklärte Ziele der EU. Beispiele sind der Green Deal von Dezember 2019 und der Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft von März 2020. Ein wichtiges Instrument hierfür ist die europäische Abfallrahmenrichtlinie, die unter anderem die Bedeutung von Nebenprodukten wie Eisenhüttenschlacke definiert, die zur Vermeidung von Abfällen beitragen. Um die umweltpolitischen Vorhaben jedoch erfolgreich umsetzen zu können, muss das europäische Vergaberecht durch verbindliche Vorgaben für ein kreislauforientiertes öffentliches Beschaffungswesen geändert werden. Ziel ist, die flächendeckende Zulassung von Sekundärbaustoffen und deren bedingte Bevorzugung bei öffentlichen Auftragsvergaben zu erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Rechtsgutachten der Kanzlei Kopp-Assenmacher & Nusser, das vom FEhS – Institut für Baustoff-Forschung und dem europäischen Verband der Hersteller von Eisenhüttenschlacke EUROSLAG in Auftrag gegeben wurde.
Die in Berlin und Düsseldorf ansässigen Experten für Umweltrecht von Kopp-Assenmacher & Nusser schlagen vier Änderungen der europäischen Vergaberichtlinie vor. In Artikel 18 sollte in einem neuen, dritten Absatz die grundlegende Bedeutung umweltbezogener Kriterien bei der Vergabe öffentlicher Aufträge verankert werden. Ferner wird gefordert, bei der Leistungsbeschreibung in einem neuen Artikel 42a „Aspekte des Umweltschutzes, der Kreislaufwirtschaft und der Ressourcenschonung“ verpflichtend zu beachten. Dies bezieht auch die abfallarme Herstellung mit ein, etwa bei Nebenprodukten. Entsprechend erweitert werden müsse auch Artikel 67, der die Zuschlagskriterien regelt: Der neue Absatz 2a sähe bei der Bewertung des Preis-Leistungs-Verhältnisses die Berücksichtigung ebendieser Umweltkriterien vor. Lassen öffentliche Auftraggeber Erzeugnisse, Gegenstände und Stoffe nach Artikel 42 a nicht zu, so wäre dies laut eines neuen Absatzes des Artikels 84 über Vergabevermerke zu begründen.
Thomas Reiche, Chairman bei EUROSLAG und Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Was wir bei der Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes auf nationaler Ebene bemängelt haben, fehlt auch an entscheidenden Stellen im europäischen Vergaberecht: konkrete, rechtssichere Formulierungen, die öffentliche Auftraggeber zur flächendeckenden Zulassung und auch zur bedingten Bevorzugung von Nebenprodukten bzw. Sekundärrohstoffen verpflichten. Nur diese im Gutachten genannten Optimierungen des Rechtsrahmens garantieren die Ausrichtung des öffentlichen Beschaffungswesens in Europa an den umweltpolitischen Leitlinien: Förderung der Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung. Wir hoffen, dass noch unter der deutschen Ratspräsidentschaft der EU entsprechende Schritte zur Änderung des Vergaberechts eingeleitet werden.“
Die Baustoffe und Düngemittel aus der Stahlindustrie leisten bereits seit vielen Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen. Allein in Deutschland konnte durch die Verwendung von Eisenhüttenschlacke der Abbau von über einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden werden.
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Rückläufige Nutzung von Eisenhüttenschlacke
2019 geringere Stahlproduktion – FEhS-Institut fordert Maßnahmen pro Sekundärbaustoffe
Duisburg, 24. September 2020. Die Rohstahlproduktion in Deutschland ist im Jahr 2019 erstmals seit dem Krisenjahr 2009 wieder unter die Marke von 40 Millionen Tonnen gefallen. Daher ging auch die Erzeugung des Nebenprodukts Eisenhüttenschlacke 2019 leicht zurück: von 13.1 Millionen im Jahr 2018 auf 12,3 Millionen Tonnen. Hochofenschlacke verzeichnete mit 7,3 Millionen Tonnen ein Minus von 0,5 Millionen Tonnen, bei Stahlwerksschlacke war die Produktion mit 5 Millionen Tonnen um 0,3 Millionen Tonnen geringer. Insgesamt konnten im vergangenen Jahr 11,4 Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacke als Baustoff und Düngemittel eingesetzt werden, das ist eine Million Tonnen weniger als 2018.
Die Nutzung von Hüttensand in der Zementindustrie, vor allem für die Herstellung der CO2-reduzierenden CEM-II- und CEM-III-Zemente, ging von 7,7 Millionen Tonnen im Jahr 2018 auf 7,2 Millionen Tonnen zurück. Auch bei Hochofen- und Stahlwerksschlacke als Baustoff für unterschiedliche Einsatzgebiete wurde mit 3,8 Millionen Tonnen ebenfalls eine halbe Million Tonnen weniger eingesetzt. Die Verwendung als Kalkdüngemittel mit 0,4 Millionen Tonnen sowie die metallurgische Verwendung als Kalk- und Eisenträger mit 0,6 Millionen Tonnen blieben auf Vorjahresniveau.
Für Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS – Instituts für Baustoff-Forschung, bestätigen die Zahlen die insgesamt weiterhin stabile Nachfrage nach Produkten aus Eisenhüttenschlacke. Allerdings zeigt die seit einigen Jahren rückläufige Entwicklung beim Einsatz von Stahlwerksschlacken als qualitativ hochwertige, nachhaltige und markterprobte Baustoffe im Verkehrsbau, dass in diesem Segment die Rahmenbedingungen verbessert werden müssen: Fehlende Baumaßnahmen und die Benachteiligung von Sekundärbaustoffen gegenüber Naturgestein bei Ausschreibungen sind die Ursachen für diese negative Entwicklung.
Reiche verweist in diesem Zusammenhang auf die Forderungen des FEhS-Instituts, bei der anstehenden Einführung der Ersatzbaustoffverordnung Sekundärbaustoffe und natürliche Gesteine als gleichwertige Alternativen bundeseinheitlich festzuschreiben. Die in § 45 der jüngst verabschiedeten Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes neu aufgenommene Bevorzugung von ökologisch orientierten Erzeugnissen bei Auftragsvergaben des Bundes sieht er als positives Signal. Er bemängelt aber auch, dass dieses Vorhaben nicht rechtsverbindlich ist: „Ohne justiziable Formulierungen werden wir Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft nicht entscheidend nach vorne bringen.“ Durch die Verwendung von Eisenhüttenschlacken in Zement und Beton sowie im Straßenbau konnten in Deutschland in sieben Jahrzehnten der Abbau von über einer Milliarde Tonnen Naturgestein und die Emission von über 200 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. Die Qualität und Umweltverträglichkeit von Produkten aus Eisenhüttenschlacken sichert unter anderem die Gütegemeinschaft Eisenhüttenschlacken der RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V.
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Mehr Sekundärbaustoffe bei öffentlichen Aufträgen
Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes im Bundestag verabschiedet
Duisburg, 18. September 2020. Der Deutsche Bundestag hat gestern die Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) verabschiedet, mit der unter anderem die Bestimmungen der im Jahr 2018 geänderten Abfallrahmenrichtlinie der Europäischen Union umgesetzt werden. Außerdem sieht der geänderte § 45 bei der Auftragsvergabe des Bundes erstmals eine Bevorzugung von Erzeugnissen vor, die ökologisch vorteilhaft sind und die Kreislaufwirtschaft besonders fördern. Diese Verpflichtung hat jedoch keinen Drittschutz-Charakter und ist daher nicht einklagbar. Für das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung ist die Novelle ein wichtiger, wenngleich nur erster Schritt in die richtige Richtung. Die Experten für Eisenhüttenschlacken begrüßen zwar die Absicht, Sekundärbaustoffen in Zukunft Vorrang vor Naturgestein einräumen zu können. Sie vermissen bei dieser Ausrichtung jedoch justiziable Formulierungen. Dies müsse zeitnah nachjustiert werden, um den politischen Absichtserklärungen, wie zum Beispiel im Rahmen des EU Green Deal, auch Taten folgen zu lassen.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts, verbucht die Novelle des KrWG zum einen als Erfolg: „Endlich haben unsere langjährigen Bemühungen zur Förderung des Einsatzes von Sekundärrohstoffen, wie die Nebenprodukte aus der Stahlindustrie, Erfolg – nicht zuletzt angestoßen durch das von uns beauftragte Gutachten zur Optimierung des Rechtsrahmens für den Einsatz mineralischer Ersatzbaustoffe bei öffentlichen Bauvergaben. Wir hoffen, dass das neue KrWG auch positive Auswirkungen auf die derzeit anstehenden Novellierungen der Landeskreislaufwirtschaftsgesetze in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen haben wird.“ Er fordert aber, sich mit diesem Fortschritt nicht zufrieden zu geben. „Erst rechtlich bindende Formulierungen führen uns zum Ziel: die Schonung natürlicher Ressourcen und die konsequente Förderung der Kreislaufwirtschaft auf allen Ebenen.“
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Vorrang für Sekundärbaustoffe bei öffentlichen Ausschreibungen
FEhS-Institut vermisst klare und justiziable Formulierungen
Duisburg, 27. August 2020. Dass beim Bauen die Förderung der Kreislaufwirtschaft und die Schonung natürlicher Ressourcen zukünftig im Vordergrund stehen müssen, ist weitgehend unstrittig. Das unterstreichen aktuell Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein, die den verstärkten Einsatz von Recycling-Baustoffen bei öffentlichen Bauvorhaben fordern. Für das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ein richtiger Ansatz, dem jedoch eindeutige Definitionen folgen müssten. Die Experten für Eisenhüttenschlacken vermissen bei der Ausgestaltung der geplanten Verordnungen und Gesetze die ausdrückliche Einbeziehung aller Sekundärbaustoffe, also auch der industriellen Gesteinskörnungen. Zum anderen sei die angestrebte Bevorzugung als Verpflichtung für öffentlichen Auftraggeber rechtlich bindend zu formulieren.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Wir begrüßen die Absicht von Bund und Ländern, den Einsatz von Sekundärbaustoffen bei öffentlichen Vorhaben Vorrang einzuräumen. Wichtig ist dabei aber, dass nicht nur von Recyclingbaustoffen die Rede ist. Eisenhüttenschlacken sind bewährte und begehrte industrielle Nebenprodukte, aus denen technologisch hochwertige, umweltverträgliche und ressourcenschonende Baustoffe entstehen. Ihr Beitrag für nachhaltiges Bauen und eine effiziente Kreislaufwirtschaft ist seit Jahrzehnten enorm. Zudem dürfen die Vorgaben nicht als unverbindliche Soll-Formulierungen verfasst werden. Wir brauchen hier auf Bund- und Länderebene eine ganz klare Weichenstellung für den bevorzugten Einsatz von Sekundärbaustoffen. Dies gilt in besonderem Maße für die gerade im Bundestag diskutierte Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes.“
Aus den rund zwölf Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacken, die jedes Jahr bei der Stahlproduktion in Deutschland anfallen, entstehen sieben Millionen Tonnen Hüttensand und fünf Millionen Tonnen Gesteinskörnungen. Durch ihre Verwendung in Zement und Beton sowie im Straßenbau konnten bereits der Abbau von über einer Milliarde Naturstein und die Emission von über 200 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.
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Wert von Sekundärbaustoffen in ProgRess III zu wenig gewürdigt
FEhS-Institut vermisst explizite Forderungen
Duisburg, 18. Juni 2020. Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. sieht in dem gestern verabschiedeten dritten Deutschen Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess III) einen Weg in die richtige Richtung. Die Experten für Eisenhüttenschlacken vermissen jedoch die ausdrückliche Akzentuierung von mineralischen Baustoffen aus der Stahlindustrie: „Aus unseren industriellen Nebenprodukten entstehen hochwertige und markterprobte Sekundärbaustoffe, die schon über eine Milliarde Tonnen Naturgestein in Zement, Beton und Gesteinskörnungen substituiert haben. Wir hätten uns gewünscht, dass sich dieser positive Beitrag zum nachhaltigen Bauen und zur Kreislaufwirtschaft in ProgRess III in deutlicheren Formulierungen wiederfindet,“ so Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts.
Vor allem bei öffentlichen Bauvorhaben bemängelt Reiche in ProgRess III ein fehlendes Signal: „Der Staat sollte Vorreiter in Sachen Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft sein. Wir bedauern daher sehr, dass unsere Forderungen nach einer diskriminierungsfreien Ausschreibung für industrielle Nebenprodukte und in einem angemessenen Umfang auch einer gesetzlich verankerten Bevorzugung ressourcenschonender Baustoffe nicht explizit berücksichtigt worden ist. Zur vorrangigen Verwendung bei Baumaßnahmen des Bundes kommen ausschließlich Recyclingbaustoffe zur Sprache.“
Ein deutlicheres Statement pro Sekundärbaustoffe hätte Reiche auch beim Klimaschutz erwartet: „Durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand aus der Stahlindustrie konnten bei der Zementherstellung in Deutschland schon über 200 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Diese Baustoffe sind nicht nur ressourcenschonend, sie senken auch den ‚Carbon Footprint‘ bei Bauvorhaben erheblich.“
Ziel von ProgRess III ist es, durch einen sparsameren Umgang mit Rohstoffen und die effizientere Nutzung natürlicher Ressourcen die Wirtschaft unabhängiger von Primärrohstoffen und damit krisensicherer zu machen. Die Forderungen des FEhS-Instituts beziehen sich vorrangig auf Maßnahmen in den Kapiteln 5.5 „Ressourcenschonung auf kommunaler und regionaler Ebene unterstützen“ und 5.6.2. „Bauen, Arbeiten und Wohnen”.
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Chancen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft nutzen
Deutsche EU-Ratspräsidentschaft 2020
Duisburg, 17. Juni 2020. Mit dem „Green Deal“ und dem Aktionsplan zur Förderung der Kreislaufwirtschaft hat die Europäische Union (EU) in den vergangenen Monaten zukunftsweisende Weichen für ökologisch orientiertes Wirtschaften gelegt. Ab 1. Juli 2020 übernimmt Deutschland die Präsidentschaft im Rat der EU, gefolgt von Portugal und Slowenien in der neuen Trio-Präsidentschaft. EUROSLAG, der europäische Verband für Eisenhüttenschlacken und schlackenhaltige Produkte, sieht darin eine große Chance, Themen wie Ressourcenschonung und die Förderung von Sekundärrohstoffen weiter zu forcieren und in einen gesetzlichen Rahmen zu bringen. Thomas Reiche, Chairman von EUROSLAG: „Die ersten Schritte in die richtige Richtung sind auf europäischer Ebene getan. Jetzt gilt es, markterprobte industrielle Nebenprodukte endlich als mindestens gleichwertige Alternative zu Primärrohstoffen zu verankern. Wir hoffen, dass Deutschland entsprechende Initiativen im Europäischen Rat als Impulsgeber der EU ergreift.“
Für Reiche, der auch Geschäftsführer des FEhS – Instituts für Baustoff-Forschung ist, sollte bei öffentlichen Ausschreibungen sogar eine Bevorzugung von Sekundärrohstoffen gesetzlich festgeschrieben werden: „Wer Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit ernst nimmt, muss Eisenhüttenschlacken und andere Sekundärrohstoffe bei gleicher Eignung den Vorrang vor natürlichen Ressourcen einräumen, deren Vorkommen weltweit rasant abnehmen. So konnte allein in Deutschland in den letzten sieben Jahrzehnten über eine Milliarde Tonne Steine, Schotter und Kies durch Gesteinskörnungen und Hüttensand aus Eisenhüttenschlacken in Zement, Beton und im Straßenbau substituiert werden. Zudem wurden durch den Einsatz von Hüttensand in Zement über 200 Millionen Tonnen CO2 eingespart.“ Gerade in der Folge der Corona-Pandemie sei es unerlässlich, bei der Neuausrichtung die Kreislaufwirtschaft als zentrale Leitlinie politischen Handelns zu verstehen, so Reiche weiter. Das aktuelle Konjunkturpaket der Bundesregierung habe diese Chance leider nicht konsequent genutzt.
Über den Europäischen Rat
Der Europäische Rat setzt sich aus den Staats- und Regierungschefs der einzelnen Mitgliedsstaaten sowie den Präsidenten des Europäischen Rates und der Europäischen Kommission zusammen. Die Treffen des Rates, der unter anderem für die Formulierung allgemeiner politischer Ziele der EU und die finalen Verhandlungen der EU-Gesetzgebung zuständig ist, werden als EU-Gipfel bezeichnet. Die Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union rotiert alle sechs Monate unter den Mitgliedsstaaten. Seine Aufgaben sind unter anderem die Leitung der Sitzungen des Rates und seiner vorbereitenden Ausschüsse und Arbeitsgruppen. Die neue Trio-Präsidentschaft, bei der die Partner eng zusammenarbeiten, soll für mehr Kontinuität in der europäischen Politik sorgen.
Über EUROSLAG
In EUROSLAG mit Sitz in Duisburg sind 26 Organisationen und Unternehmen aus 16 Ländern zusammengeschlossen, darunter aus Deutschland das FEhS-Institut und der Fachverband Eisenhüttenschlacken. Als europäisches Netzwerk für die Herstellung, Verwendung und Entwicklung von Eisenhüttenschlacken und schlackenbasierten Produkten stehen bei EUROSLAG Forschung und Technologie, die Europäische Standardisierung sowie die interne und externe Kommunikation im Fokus der Tätigkeiten. EUROSLAG organisiert alle zwei Jahre eine gleichnamige Konferenz, die im Jahr 2021 in Köln stattfindet.
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Fairer Wettbewerb für Sekundärbaustoffe
FEhS-Institut fordert Nachbesserungen am neuen Entwurf der Ersatzbaustoffverordnung
Duisburg, 19. Mai 2020. Am neuen Entwurf zur Ersatzbaustoffverordnung (EBV), der von einer Arbeitsgruppe aus Vertretern der Umweltministerien einiger Bundesländer unter Moderation des Bundesumweltministeriums formuliert wurde, besteht aus Sicht des FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. noch Änderungsbedarf. Kernpunkte der Kritik sind die Forderung nach einer Anzeigen- und Katasterpflicht für alle Stahlwerksschlacken und einige andere Ersatzbaustoffe, die eingeschränkte Verwendung von Stahlwerksschlacken in Wohngebieten, die vollständige Streichung von Edelstahlschlacken sowie der Wegfall des Paragraphen 19 zur Regelung von mineralischen Ersatzbaustoffen als Nebenprodukte.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: “Wir haben bei den vorangegangenen Diskussionen unsere Kompromissfähigkeit gezeigt. Einige Punkte des Entwurfs führen aber zu einer massiven Benachteiligung von nachweislich umweltverträglichen und markterprobten Baustoffen“. Ein wesentlicher Kritikpunkt des FEhS-Instituts ist die geplante Einführung einer Anzeigen- und Katasterpflicht für alle Stahlwerksschlacken und auch für einige andere Ersatzbaustoffe. Das würde das Image dieser bewährten Baustoffe nachhaltig schädigen und einen erheblich größeren Verwaltungsaufwand bedeuten. Die Folge wäre ein deutlich reduzierter Einsatz im Straßenbau. Im Vergleich zum Kabinettsentwurf der EBV macht in diesem Zusammenhang auch die Wiedereinführung von Mindesteinbaumengen für die jeweilig besten Klassen dieser Sekundärbaustoffe keinen Sinn.
Änderungsbedarf besteht aus Sicht des FEhS-Instituts auch bei der geplanten Einschränkung des Einsatzes der Stahlwerksschlacke SWS-2 in den Einbauweisen 11 sowie 13-15 in Wohngebieten. Sie verbietet die Verwendung unter Gehwegen. Beim Neubau von Straßen in Wohngebieten, zum Beispiel mit einer Asphaltdecke für die Fahrbahn und Pflaster für die Gehwege, werde die Tragschicht in voller Breite angelegt. Die Regelung würde damit aus Gründen des Bauablaufs einen Verzicht auf Stahlwerksschlacken bedeuten.
Als falsches Signal werten die Duisburger Experten den geplanten Verzicht auf den § 19 aus der Kabinettsfassung der EBV. Er definiert bestimmte mineralische Ersatzbaustoffe, unter anderem aus Eisenhütten- und Metallhüttenschlacke, als Nebenprodukt. Dieser Paragraph sollte beibehalten werden, um Hersteller und Vertreiber zur weiteren Optimierung ihrer Produkte zu motivieren.
Reiche weiter: „Im anstehenden Bundesratsverfahren muss sich aus unserer Sicht an dem neuen Entwurf in diesen Punkten noch etwas ändern. Sonst wird es mit der auch im Rahmen des EU Green Deals angestrebten Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft und der von Politik und Wirtschaftsverbänden geforderten ökologischen Neuausrichtung nach der Corona-Krise nichts!“
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Natürliche Ressourcen durch Sekundärrohstoffe ersetzen
“Leitsätze einer Kreislaufwirtschaft” des Umweltbundesamts
Duisburg, 27. April 2020. Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. begrüßt die “Leitsätze einer Kreislaufwirtschaft” des Umweltbundesamts (UBA). Ein Schwerpunkt des im März 2020 veröffentlichten Papiers ist die Substitution natürlicher Ressourcen durch Sekundärrohstoffe. Jetzt gelte es, die Vorgaben der wissenschaftlichen Experten des UBA bundesweit vor allem in Ausschreibungen zu Bauvorhaben verbindlich umzusetzen, sagt Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts. “Eisenhüttenschlacken haben bei der Herstellung von Zement, Beton, Straßenbaustoffen und Düngemitteln in den letzten sieben Jahrzehnten in Deutschland über eine Milliarde Tonnen Naturgestein ersetzt. Sie leisten damit einen großen Beitrag zur Schonung der immer knapper werdenden natürlichen Ressourcen.” Er erwartet im Rahmen der derzeitigen Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes die flächendeckende Zulassung und – soweit wirtschaftlich verfügbar – auch die bedingte Bevorzugung von Sekundärbaustoffen bei öffentlichen Ausschreibungen, die teilweise immer noch explizit Natursteine bevorzugen.
Die “Leitsätze einer Kreislaufwirtschaft” des Fachbereichs „Nachhaltige Produktion, Produkte, Kreislaufwirtschaft“ am Umweltbundesamt beschreiben in neun Kapiteln die Grundzüge einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Ökonomie. Skizziert werden unter anderem die Ziele wie die Schonung natürlicher Ressourcen sowie Klima- und Umweltschutz, die bevorzugte Bewirtschaftung mit Sekundärmaterialien, die Vermeidung von Abfällen und Reststoffen, den möglichst langen Werterhalt von Produkten, die Vermeidung von Schadstoffen sowie die Verantwortung aller Akteure.
Mit den Leitsätzen des UBA werden nach dem “EU Green Deal” von Dezember 2019, der Rohstoffstrategie der Bundesregierung von Januar 2020 und dem “Circular Economy Action Plan“ der EU im März 2020 erneut die Förderung der Kreislaufwirtschaft und die Bedeutung von Sekundärrohstoffen für nachhaltiges Wirtschaften betont. Eisenhüttenschlacke, ein Nebenprodukt aus der Stahlindustrie, vermeidet nicht nur die Nutzung natürlicher Ressourcen. Der künstliche Mineralstoff leistet auch einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. So konnten die CO2-Emissionen durch den Einsatz von Hüttensand bei der Zementherstellung allein in Deutschland in den letzten Jahrzehnten um mehr als 200 Millionen Tonnen reduziert werden.
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Bessere Rahmenbedingungen für Eisenhüttenschlacken
Circular Economy Action Plan der EU
Duisburg, 13. März 2020. Eine der zentralen Strategien des EU Green Deals von Dezember 2019 für eine nachhaltige Zukunft ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft. In dieser Woche hat die EU dazu einen neuen Aktionsplan vorgestellt. Er betont die Bedeutung von Sekundärrohstoffen, deren Vermarktung EU-weit gefördert werden soll, nicht zuletzt durch das öffentliche Beschaffungswesen. EUROSLAG, das europäisches Netzwerk für die Produktion, Verwendung und Entwicklung von Eisenhüttenschlacken, ein Nebenprodukt bei der Stahlherstellung, und das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung begrüßen diese Maßnahmen. „Der Einsatz von Produkten aus Eisenhüttenschlacke vermeidet die Nutzung natürlicher Ressourcen. Zusätzlich leisten Nebenprodukte aus der Stahlindustrie einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. So konnten die CO2-Emissionen durch den Einsatz von Hüttensand bei der Zementherstellung allein in Deutschland in den letzten Jahrzehnten um mehr als 200 Millionnen Tonnen reduziert werden. Der vorliegende Aktionsplan verbessert die Rahmenbedingungen auf europäischer Ebene und stellt wichtige ökologische und ökonomische Weichen für die Zukunft“, sagt Thomas Reiche, Vorstandsvorsitzender von EUROSLAG und Geschäftsführer des FEhS-Instituts.
Eine wesentliche Voraussetzung für die verstärkte Verwendung von schlackenhaltigen Baustoffen und Düngemitteln ist die bedingte Bevorzugung von Sekundärrohstoffen im öffentlichen Beschaffungswesen, das 14 Prozent des europäischen Inlandsprodukts ausmacht. „Wir hoffen, dass die Maßnahmen des Aktionsplans zum Thema „Green Public Procurement“ zügig umgesetzt werden. Denn die teilweise gängige Praxis, bei Ausschreibungen ausschließlich Naturgestein zu verlangen, obwohl Produkte aus Eisenhüttenschlacke technisch und ökologisch gleichwertig sind, widerspricht den Zielen der EU“, so Reiche weiter.
Eine weitere Forderung der EU ist die Schaffung eines Marktes für Sekundärrohstoffe. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Schaffung von kreislaufwirtschaftsfördernden, einheitlichen Kriterien für Nebenprodukte und das Ende der Abfalleigenschaft von Stoffen.
Der „Circular Economy Action Plan“ liefert vor dem Hintergrund die EU bis 2050 klimaneutral zu machen, umfassende Maßnahmen für ein nachhaltiges Wirtschaften. Sie betreffen das Produktdesign, Informations- und Kontrollmechanismen für Verbraucher und Verwaltungen sowie Produktionsprozesse, zum Beispiel bei elektronischen Geräten, Verpackungen, Kunststoff, Gebäuden und Nahrungsmitteln.
Über EUROSLAG:
In EUROSLAG mit Sitz in Duisburg sind 26 Organisationen und Unternehmen aus 16 Ländern zusammengeschlossen, darunter aus Deutschland das FEhS-Institut und der Fachverband Eisenhüttenschlacken. Bei EUROSLAG stehen Forschung und Technologie, die Europäische Standardisierung sowie die interne und externe Kommunikation im Fokus der Tätigkeiten. Die EUROSLAG organisiert alle zwei Jahre eine Konferenz.
Über das FEhS-Institut:
Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.
Pressekontakt: Ricarda van Baal
Fotos und Grafiken unter https://www.fehs.de/unser-service/
Neuer Kurzfilm des FEhS-Instituts über die Bedeutung des Rohstoffs
Die Schlackenerklärer
Duisburg, 02. März 2020. Eisenhüttenschlacke, ein Nebenprodukt aus der Stahlindustrie, ist seit Jahrzehnten ein begehrter Rohstoff für Zement, Verkehrswege und Düngemittel. Er hat bereits eine Milliarde Tonnen Naturgestein ersetzt und über 200 Millionen Tonnen CO2 vermieden – ein Paradebeispiel für erfolgreiche Ressourcenschonung. Um vor allem Akteure aus Bau- und Landwirtschaft, Verwaltung und Politik über diese Nutzen und Vorteile des Mineralstoffs leicht verständlich und kurzweilig zu informieren, hat das FEhS-Institut für Baustoff-Forschung e. V. in Duisburg einen Kurzfilm produziert. Er ist unter www.fehs.de verfügbar.
Der Zuschauer erfährt in rund vier Minuten in beeindruckenden Bildern, anschaulichen „Think-Fast-Grafiken“ und sachlichen Kommentaren alles Wissenswerte über Eisenhüttenschlacken: von der Entstehung und Weiterverarbeitung über die Eigenschaften und Einsatzgebiete bis zu den ökonomischen und ökologischen Aspekten. Durch die konsequente inhaltliche Orientierung an den Zielgruppen und die sorgfältige, aber kompakte Vermittlung von Informationen gelingt es dem Film, komplexe industrielle Prozesse und anspruchsvolles technologisches Wissen in leicht rezipierbare Fakten umzusetzen. Über die sachliche Ebene hinaus kommen zudem auch gesellschaftlich relevante Themen wie Umweltschutz und Kreislaufwirtschaft zur Sprache, die aktuell in der nationalen und internationalen Politik von großer Bedeutung sind.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Insituts: „Wir erfahren immer wieder in der Praxis, dass selbst branchennahe Fachleute, Unternehmen und Behörden den Stellenwert von Eisenhüttenschlacken als Rohstoff der Zukunft immer noch unterschätzen. Nach unserer Broschüre 2018 wollten wir daher die wichtigsten Informationen auch in bewegten Bildern medial anspruchsvoll aufarbeiten. Mit dem Ziel, einer breiten Zielgruppe die Vorzüge des wertvollen Sekundärrohstoffs zu vermitteln und unsere Kernbotschaft zu kommunizieren: Eisenhüttenschlacken sind das beste Beispiel für gelebte Ressourcenschonung!“
Jedes Jahr entstehen bei der Eisen- und Stahlproduktion in Deutschland 13,5 Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacken. Daraus werden sieben Millionen Tonnen Hüttensand, fünf Millionen Tonnen Gesteinskörnungen und 500.000 Tonnen Konverterkalk hergestellt. Jeweils eine halbe Million Tonne entfallen auf die anlageninterne Kreislaufführung und für die Weiterverarbeitung nicht verwertbares Material.
Über das FEhS-Institut:
Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V. ist seit fast sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum
Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.
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Einsatz von Sekundärrohstoffen und Förderung der Kreislaufwirtschaft
Rohstoffstrategie der Bundesregierung setzt Zeichen
Duisburg, 23. Januar 2020. Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V., eine der führenden Einrichtungen in Deutschland für Eisen- und Metallhüttenschlacken, begrüßt die Rohstoffstrategie der Bundesregierung. Sie stellt unter anderem die Substitution von Primär- durch Sekundärrohstoffe, deren Verwendung bundeseinheitlich geregelt werden soll, und die Intensivierung einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft in den Mittelpunkt. Schlacken, die bei der Herstellung von Roheisen, Stahl und Nichteisenmetallen wie Kupfer entstehen, sind als industrielle Nebenprodukte für die Herstellung von hochwertigen und umweltverträglichen Produkten seit langem im Markt begehrt. Ihr Einsatz hat in den vergangenen sieben Jahrzehnten den Abbau von über eine Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden. Die nach 2010 zweite Rohstoffstrategie der Bundesregierung umfasst 17 Maßnahmen für eine sichere, verantwortungsvolle und nachhaltige Rohstoffversorgung.
„Angesichts des dramatischen Anstiegs beim Verbrauch natürlicher Ressourcen wie Sand und Naturstein sowie der Möglichkeit, Sekundärrohstoffe als gleichwertigen Ersatz für die Herstellung von Zement, Beton, Straßenbaustoffen und Düngemitteln zu verwenden, stellt die Rohstoffstrategie der Bundesregierung die richtigen Weichen für eine zukunftsorientierte Wirtschaft“, betont Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts. Dazu gehörten auch Maßnahmen wie die Zusammenarbeit mit der EU-Kommission und die Einrichtung eines „Runden Tisches“, bei denen Änderungen der politischen Rahmenbedingungen erörtert werden müssten.
Zu den Forderungen zählt im Rahmen der geplanten Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes die flächendeckende Zulassung und – soweit wirtschaftlich verfügbar – auch die bedingte Bevorzugung von Sekundärbaustoffen bei öffentlichen Ausschreibungen, die teilweise immer noch explizit Natursteine bevorzugen. In diesem Zusammenhang sollten aus Sicht des FEhS-Instituts auch die Begriffe geschärft werden: Da industrielle Nebenprodukte nicht als Rezyklate definiert werden, sollte in Ausschreibungen anstelle von „Recycling-Baustoffen“ treffender von „Sekundärbaustoffen“ die Rede sein.
In Deutschland entstehen jährlich rund 15 Millionen Tonnen Eisen- und Metallhüttenschlacken. Mehr als 90 % dieser den magmatischen Steinen ähnelnden Mineralstoffe können zu Produkten verarbeitet werden und sind damit ein herausragendes Beispiel für die Wertschöpfung bei industriellen Prozessen. Sie tragen zudem zur Versorgungssicherheit mit einheimischen Rohstoffen bei und machen Deutschland unabhängiger von Importen.
Über das FEhS-Institut:
Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisen- und Metallhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt sowie ein kompetenter Ansprechpartner an den politischen Schnittstellen.
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DownloadSekundärrohstoff Eisenhüttenschlacke und nachhaltiges Wirtschaften
Inhalte des EU Green Deals auch in Deutschland umsetzen
Duisburg, 15. Januar 2020. Der Green Deal der Europäischen Kommission von Dezember 2019 formuliert Strategien und Maßnahmen für eine nachhaltige Zukunft. Dazu zählen die Förderung der Kreislaufwirtschaft, die Stärkung der Märkte für Sekundärrohstoffe, ressourcenschonendes Bauen und der Schutz der Natur. Produkte aus Eisenhüttenschlacken tragen als Baustoffe und Düngemittel seit Jahrzehnten zur Erreichung dieser Ziele bei. Dennoch wird ihr Einsatz in Deutschland immer noch zu wenig gefördert. Ein Beispiel ist die Nichtzulassung bei öffentlichen Ausschreibungen im Bauwesen. „Was die EU jetzt fordert, muss auch in Deutschland konsequent in der Praxis umgesetzt werden“, sagt Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS – Instituts für Baustoff-Forschung
e. V.
Durch die Verwendung von Eisenhüttenschlacken konnte in Deutschland in den letzten sieben Jahrzehnten der Abbau einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden werden – ein Rohstoff, die weltweit stark genutzt wird. Das belegen Zahlen der Europäischen Union: Während der Verbrauch von fossilen Brennstoffen im letzten Jahrhundert weltweit um den Faktor 12 anstieg, nahm im gleichen Zeitraum der Verbrauch von natürlichen Ressourcen weltweit um den Faktor 34 zu! Und auch die im Mai 2019 veröffentlichten Studie des UN-Umweltprogramms „UNEP report on sand and sustainability“ sieht die natürlichen Rohstoffe bedroht.
Schlackenbasierte Baustoffe tragen nicht nur zur Ressourcenschonung, sondern auch zum Schutz des Klimas bei. In den vergangenen siebzig Jahren konnten bei der Zementherstellung durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand aus der Stahlindustrie insgesamt über 203 Millionen Tonnen des klimaschädlichen CO2 eingespart werden.
Das FEhS-Institut begrüßt die im Sommer 2019 vom Bundesumweltministerium in seinem Entwurf zur Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes vorgesehene Förderung der Ressourcenschonung. „Wir freuen uns, dass eine unserer Kernforderungen zur Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Sekundärbaustoffen nun umgesetzt werden soll. Die Änderung des § 45 zielt in die richtige Richtung“, so Reiche. Allerdings fordern die Schlacken-Experten noch Nachbesserungen: „Die im Entwurf definierten Pflichten zur bedingten Bevorzugung von Sekundärrohstoffen bei öffentlichen Ausschreibungen müssen für Bund, Länder und Gemeinden gleichermaßen gelten“, ergänzt Reiche.
Über das FEhS-Institut:
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10. EUROSLAG-Konferenz fordert fairen Umgang mit Eisenhüttenschlacken
Sekundärrohstoffe schonen natürliche Ressourcen
Duisburg/Thessaloniki, 10. Oktober 2019. Die Botschaft der 10. EUROSLAG-Konferenz „slag based products – best practices for circular economy“ vom 8. bis 11. Oktober 2019 in Thessaloniki war deutlich: Der verstärkte Einsatz von Baustoffen und Düngemitteln aus Eisenhüttenschlacken würde die Kreislaufwirtschaft noch stärker fördern und weitere natürliche Ressourcen schonen – Ziele, die sowohl die UNO als auch die EU einfordern. Die Umsetzung scheitert jedoch häufig an den politischen Rahmenbedingungen, die die Verwendung von schlackenbasierten Produkten unnötig einschränken. Dieser Themenkomplex stand im Fokus der Diskussionen und Vorträge der EUROSLAG, zu der 130 Teilnehmer aus 29 Ländern kamen – unter ihnen Hersteller und Vermarkter von Eisenhüttenschlacken, Vertreter von Politik, Verwaltung und Verbänden sowie Wissenschaftler.
Um die Erkenntnisse aus Theorie und Praxis möglichst effektiv umsetzen zu können, wurde bei der EUROSLAG das bereits im Rahmen der letzten Konferenz 2017 in Metz eingeführte Format der Podiumsdiskussion mit politischen Entscheidungsträgern fortgesetzt. Die zentralen Anliegen der Veranstalter waren dabei zum einen die Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen den berechtigten Ansprüchen an Boden- und Gewässerschutz auf der einen und der Förderung von Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung durch den Einsatz von Eisenhüttenschlacken auf der anderen Seite. Zum anderen wurde die bevorzugte Behandlung von Sekundärrohstoffen bei öffentlichen Baumaßnahmen erörtert. Grundlegende Voraussetzung hierfür wäre eine Novellierung der europäischen Abfall-Rahmenrichtlinie. In Deutschland haben die Forderungen der Hersteller von Eisenhüttenschlacke bereits Eingang in den vorliegenden Entwurf zur Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes gefunden.
In der zweiten Session der Konferenz „Utilization and best practices“ standen bei zehn Vorträgen und Diskussionen die Verarbeitung und die spezifischen Eigenschaften von Eisenhüttenschlacken sowie Erfahrungen beim Einsatz von Baustoffen und Düngemitteln in der Praxis im Mittelpunkt. Abschließend präsentierten zehn Experten aktuelle Projekte zum Thema „Research and innovation“, unter anderem zur weiteren Optimierung von schlackenbasierten Produkten.
„Die 10. EUROSLAG hat gezeigt, dass die Verwendung von Eisenhüttenschlacke in Baustoffen und Düngemitteln in Europa ein wichtiger Baustein ist, um ökonomisch und ökologisch zu wirtschaften. Umso unverständlicher ist es daher für uns, dass viele bestehende Rahmenbedingungen eine verstärkte Nutzung dieses Sekundärrohstoffs nach wie vor ausbremsen. Wir sind aber optimistisch, dass zukünftige politische Entscheidungen auf europäischer Ebene in eine andere Richtung gehen und bessere Voraussetzungen schaffen, um das große Potential dieses Minerals aus der Stahlindustrie ausschöpfen zu können“, sagt Thomas Reiche, Vorstandsvorsitzender von EUROSLAG.
Über EUROSLAG:
In EUROSLAG mit Sitz in Duisburg sind 26 Organisationen und Unternehmen aus 16 Ländern zusammengeschlossen, darunter aus Deutschland das FEhS-Institut und der Fachverband Eisenhüttenschlacken. Als europäisches Netzwerk für die Produktion, Verwendung und Entwicklung von Eisenhüttenschlacken und schlackenbasierten Produkten stehen bei EUROSLAG Forschung und Technologie, die Europäische Standardisierung sowie die interne und externe Kommunikation im Fokus der Tätigkeiten. EUROSLAG organisiert die Konferenz alle zwei Jahre. 2019 wurde das Treffen zusammen mit dem Laboratory of Building Materials of the Aristotle University of Thessaloniki und Aeiforos S.A., ein auf industrielle Nebenprodukte und Umweltschutz spezialisiertes Unternehmen aus Thessaloniki, durchgeführt.
Über das FEhS-Institut:
Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.
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DownloadGroßer Andrang beim ersten Türöffner-Tag im FEhS-Institut
Die Maus im Haus
Duisburg, 4. Oktober 2019. Heiß her ging es gestern beim ersten Türöffner-Tag der Maus im FEhS – Institut für Baustoff-Forschung in Duisburg-Rheinhausen: Bei der mit 250 BesucherInnen ausgebuchten Veranstaltung staunten nicht nur die 119 Kinder über den Mini-Hochofen, aus dem die rund 1600 Grad heiße Eisenhüttenschlacke abgegossen wurde. Warum die zum Schutz des Klimas und zu stabilem Beton und sicherem Asphalt beiträgt – diese und viele weitere Fragen beantworteten die FEhS-Experten fünf Stunden lang in vier Laboren, die eigens für diesen Tag geöffnet wurden. Das Institut war in Duisburg eines von sieben Teilnehmern bei der bundesweiten Aktion „Türen auf!“ der Maus, insgesamt waren es 799.
Neben der Entstehung von Eisenhüttenschlacken im Schmelzlabor und deren Abkühlung, gab es für Groß und Klein weitere spannende Angebote. Die Experten aus dem Zement- und dem Betonlabor etwa erklärten, was Zement, Mörtel und Beton ist und luden die Kinder bei Mitmachexperimenten ein, selber zum Baumeister zu werden: Es wurden Mörtel und Beton hergestellt und Eigenschaften bestimmt, die für einen Einsatz in Straßen, Brücken oder Häusern wichtig sind. Nicht weniger erhellend ging es im Verkehrslabor zu. Mit aktiver Beteiligung von Kindern erforschte man wichtige technische Eigenschaften und Unterschiede von Schlacke und Naturstein, wie z. B. Rohdichte, Festigkeit und Wasserdurchlässigkeit – und deren Bedeutung für den Straßenbau. Wer noch mehr maustypische Geschichten erleben wollte, ging zu „Attraktionen und Kuriositäten“ ins Chemielabor: Hier wurden eine Elefantenzahnpasta gezeigt, Harry Potters original Blitze unter Wasser vorgeführt, ein Bengalisches Feuer aus dem Ruhrpott präsentiert, Falschgeld aufgespürt – und ein geheimnisvoller „SPUNK“ gefunden.
96 Prozent aller in Deutschland entstehenden Eisenhüttenschlacken werden zu hochwertigen Baustoffen und Düngemitteln verarbeitet. Dabei ersetzt das Mineral, das dem vulkanischen Gestein sehr ähnlich ist, als sogenannter Sekundärbaustoff Steine, Kies und Sand – natürliche Rohstoffe, die weltweit immer seltener werden. In den letzten sieben Jahrzehnten wurde rund eine Milliarde Tonnen Eisenhüttenschlacke verwendet, was aufgeschüttet einen Berg so hoch wie die Zugspitze ergeben würde. Das schützt die Natur und schont die Umwelt. Zudem werden jedes Jahr durch den Einsatz von gemahlenem Hüttensand anstelle von Portlandzementklinkern im Zement 5,2 Millionen Tonnen CO2 eingespart – mehr, als das Klimapaket der Bundesregierung durch die Sanierung von Gebäuden erreichen möchte. Seit 1949 konnten so insgesamt über 200 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.
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DownloadEntwurf zur Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes
Bessere Rahmenbedingungen für Sekundärbaustoffe
Duisburg, 12. September 2019. Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. begrüßt die vom Bundesumweltministerium in seinem Entwurf zur Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes vorgesehene Förderung der Ressourcenschonung. „Wir freuen uns, dass eine unserer Kernforderungen zur Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Sekundärbaustoffen nun umgesetzt werden soll. Die Änderung des § 45 zielt in die richtige Richtung“, so FEhS-Geschäftsführer Thomas Reiche. Allerdings sehen die Experten noch Nachbesserungsbedarf, da bei öffentlichen Bauausschreibungen häufig explizit nur natürliche Gesteinskörnungen zugelassen werden. „Die im Entwurf definierten Pflichten zur bedingten Bevorzugung von Sekundärrohstoffen bei öffentlichen Ausschreibungen müssen für Bund, Länder und Gemeinden gleichermaßen gelten“, so Reiche weiter.
Dass der Einsatz von schlackenbasierten Baustoffen aus der Stahlindustrie zur Ressourcenschonung beiträgt, zeigen Zahlen der Europäischen Union: Während der Verbrauch von fossilen Brennstoffen im letzten Jahrhundert weltweit um den Faktor 12 anstieg, nahm im gleichen Zeitraum der Verbrauch von natürlichen Ressourcen weltweit um den Faktor 34 zu! Dies bestätigen auch die Ergebnisse der im Mai veröffentlichten Studie des UN-Umweltprogramms „UNEP report on sand and sustainability“. Allein durch die Verwendung von Eisenhüttenschlacken konnte in Deutschland in den letzten sieben Jahrzehnten der Abbau einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden werden.
„Die Baustoffe und Düngemittel aus der Stahlindustrie sind das beste Beispiel für gelebte Ressourcenschonung. Sie werden seit vielen Jahrzehnten umweltverträglich eingesetzt. Mit der Weiterentwicklung des Rechtsrahmens, die unser Gutachten bereits vor zwei Jahren formuliert hat, kommen wir endlich dahin, den politischen Anspruch und die praktische Wirklichkeit in Bezug auf die angestrebten Ziele zur Kreislaufwirtschaft und zur Ressourcenschonung in Einklang zu bringen. Wir freuen uns, dass nun Bewegung in die Sache kommt“, merkt Reiche an.
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Eisenhüttenschlacken fördern nachhaltiges Wirtschaften
Wertvoller Rohstoff aus dem Hochofen
Duisburg, im Mai 2019. Deutschland ist mit über 40 Millionen Tonnen der größte Stahlproduzent innerhalb der EU. Bei der Herstellung dieses wichtigen Werkstoffes fällt auch ein begehrtes Nebenprodukt an: Eisenhüttenschlacke. Dank der hohen Qualität und der ökologischen Unbedenklichkeit werden über 96% des industriell hergestellten Mineralstoffs – das sind 13 Millionen Tonnen pro Jahr in Deutschland – zu hochwertigen Baustoffen und Düngemitteln verarbeitet. Eisenhüttenschlacken ersetzen dabei Natursteine, deren weltweiter Abbau zu einem zunehmenden Umweltproblem wird.
In den letzten siebzig Jahren wurde über 1 Milliarde Tonne Eisenhüttenschlacke allein in Deutschland verwendet – das entspricht aufgeschüttet einem Berg so hoch wie die Zugspitze. Im gleichen Zeitraum konnte bei der Zementherstellung durch die Verwendung von aus Schlacke gefertigtem Hüttensand anstelle von Portlandzementklinkern über 200 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Die Umweltverträglichkeit des Sekundärrohstoffs belegen auch zahlreiche Gutachten und Untersuchungen. Eisenhüttenschlacken erfüllen zudem die umweltrechtlichen Voraussetzungen der Verordnung zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) des Bundesumweltministeriums. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat sie als unbedenkliches Produkt registriert.
„Primärrohstoffe sind nur begrenzt verfügbar. Wer ökonomisch und ökologisch wirtschaften will, muss alternative Ressourcen verwenden“, sagt Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS – Institut für Baustoff-Forschung. Die Duisburger Experten forschen, prüfen und beraten seit Jahrzehnten zu Schlacken und den daraus hergestellten Produkten. Für Reiche ist daher klar: „Eisenhüttenschlacken sind das beste Beispiel für gelebte Ressourcenschonung und funktionierende Kreislaufwirtschaft.“ Daher fordert das FEhS-Institut eine Änderung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes sowie der Landesabfallgesetze mit dem Ziel, die flächendeckende Zulassung und angemessene Bevorzugung schlackenbasierter Baustoffe zumindest bei öffentlichen Bauaufträgen zu erreichen.
Eisenhüttenschlacken sind homogene Sekundärrohstoffe mit den wesentlichen Bestandteilen Calzium, Silizium, Eisen, Aluminium und Magnesium. Sie ähneln in ihrem Chemismus, aber auch hinsichtlich ihrer Mineralogie vulkanischer Lava. Man unterscheidet bei Eisenhüttenschlacken je nach metallurgischem Prozess zwischen Hochofenschlacke und Stahlwerksschlacke. Aus einem Großteil der Hochofenschlacke entsteht durch Granulation mit Wasser glasiger, feinkörniger Hüttensand. Der übrige Teil wird in Beete abgegossen und erstarrt zu kristalliner Hochofenstückschlacke, die zur Weiterverarbeitung gebrochen werden muss. Auch die Stahlwerksschlacken erkalten in Beeten
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Rechtsgutachten zur Bewertung der Umweltverträglichkeit von Eisenhüttenschlacken
Eluatgrenzwerte in Ersatzbaustoffverordnung gesetzeskonform
Duisburg, 29. April 2019. Die Verwendung von Eluatgrenzwerten zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit von Eisenhüttenschlacken im Rahmen der geplanten Ersatzbaustoffverordnung (EBV) entspricht den Maßgaben des Abfallrechts und des Schadlosigkeitsgebots im Kreislaufwirtschaftsgesetz sowie den Bestimmungen des Bundesbodenschutzgesetzes. Auf Feststoffwerte kann in der EBV verzichtet werden. Das ist das Ergebnis eines Rechtsgutachtens, das das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. bei der Kanzlei Kopp-Assenmacher & Nusser in Auftrag gegeben hat. Anlass der juristischen Expertise sind Diskussionen in einigen Bundesländern, das eluatgestützte Konzept für Sekundärbaustoffe in der EBV zu ändern.
Das Gutachten „Muss die Ersatzbaustoffverordnung Feststoffwerte für Eisenhüttenschlacken enthalten?“ stellt fest, dass bei der Verwendung von Eisenhüttenschlacken zu bautechnischen Zwecken „keine relevanten Freisetzungen, Einträge oder Aufnahmen von Schadstoffen“ zu erwarten sind. Eluatgrenzwerte in der EBV trügen diesem Befund Rechnung und seien von wissenschaftlich unabhängigen Studien belegt. Die Experten verweisen bei der Nutzung von Eisenhüttenschlacken zudem auf „viele umweltbezogene Vorteile hinsichtlich der Kreislaufwirtschaft und der Ressourcenschonung“. Ihr Fazit: Es sei zulässig, keine Feststoffwerte für Eisenhüttenschlacken vorzugeben.
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Die Ergebnisse des Rechtsgutachtens bestätigen unsere Einschätzung vollumfänglich: Wichtig für die Bewertung der Umweltverträglichkeit ist, was aus den Baustoffen rauskommt, nicht was drin ist! Daher sind Feststoffgrenzwerte nicht zielführend. Jetzt ist die Politik gefordert, den Einbau von Eisenhüttenschlacken bzw. Sekundärbaustoffen in technischen Bauwerken entsprechend einheitlich zu regeln.“ Das FEhS-Institut hatte in den vergangenen Jahren immer wieder auf die ökologische Unbedenklichkeit von schlackenbasierten Baustoffen hingewiesen und deren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft herausgestellt – über 96% der Eisenhüttenschlacken, ein Nebenprodukt bei der Stahlherstellung, können verarbeitet werden.
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10. EUROSLAG-Konferenz vom 8.-11.10.2019 in Thessaloniki
Ressourcen schonen, Kreislaufwirtschaft stärken
Duisburg, 09. April 2019. Der weltweit zunehmende Verbrauch von natürlichen Ressourcen hat enorme Folgen für Umwelt und Wirtschaft. Eine ökologische und ökonomische Alternative ist die Verwendung von Eisenhüttenschlacke, ein Sekundärrohstoff aus der Stahlerzeugung.
Wie Herstellung und Verwendung von nachhaltigen, schlackenbasierten Produkten optimiert werden können, debattieren Experten auf der 10. European Slag Conference „Slag based products – best practices for Circular Economy” vom 8. bis 11. Oktober 2019 in Thessaloniki. Der europäische Verband der Hersteller und Verarbeiter von Eisenhüttenschlacke EUROSLAG mit Sitz in Duisburg organisiert das Treffen zusammen mit dem Laboratory of Building Materials of the Aristotle University of Thessaloniki und Aeiforos S.A., ein auf industrielle Nebenprodukte und Umweltschutz spezialisiertes Unternehmen aus Thessaloniki.
„Eisenhüttenschlacke substituiert als umweltverträglicher Mineralstoff seit Jahrzehnten Naturgestein und Sand in Baustoffen, im Verkehrswegebau und bei Düngemitteln. Wie wir hier auf internationaler Ebene noch erfolgreicher agieren können, steht im Mittelpunkt der EUROSLAG-Konferenz“, sagt Thomas Reiche, Vorstandsvorsitzender von EUROSLAG und Geschäftsführer des FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V. in Duisburg. Dazu kommen Vertreter von Unternehmen, Universitäten, Forschungseinrichtungen, Behörden, Politik und Umweltschutzorganisationen aus Europa in der griechischen Stadt zusammen. Themen sind unter anderem Best Practice zu Recycling und Ressourceneffizienz, die gesetzlichen Rahmenbedingungen, Vertrieb und Logistik sowie Forschung und Innovation.
In EUROSLAG sind 26 Organisationen und Unternehmen aus 17 Ländern zusammengeschlossen, darunter aus Deutschland das FEhS-Institut und der Fachverband Eisenhüttenschlacken. Als europäisches Netzwerk für die Produktion, Verwendung und Entwicklung von Eisenhüttenschlacken und schlackenbasierten Produkten stehen bei EUROSLAG Forschung und Technologie, die Europäische Standardisierung sowie die interne und externe Kommunikation im Fokus der Tätigkeiten. Alle zwei Jahre organisieren sie zusammen mit lokalen Partnern die EUROSLAG-Konferenz.
Über das FEhS-Institut:
Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V. ist seit fast sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.
www.medevents.gr/congress/euroslag2019#/content-top
www.euroslag.com
www.fehs.de
www.rohstoff-schlacke.de
Think-Fast Broschüre zu Eisenhüttenschlacke veröffentlicht
Das FEhS ─ Institut für Baustoff-Forschung e.V. setzt die Reihe seiner Publikationen zum Thema Eisenhüttenschlacke fort.
Duisburg, 11. Februar 2019. Mit der neuen Think-Fast Broschüre wird der Beitrag von Eisenhüttenschlacken und den daraus hergestellten Produkten zum nachhaltigen und ressourcenschonenden Wirtschaften anschaulich dargestellt. So weisen die hochwertigen und umweltverträglichen Baustoffe aus der Stahlindustrie hervorragende technologische Eigenschaften auf. Sie finden als klimafreundlicher Rohstoff in der Zementindustrie und als begehrter Baustoff im Verkehrsbau erfolgreiche Anwendung. Zusätzlich werden Eisenhüttenschlacken seit vielen Jahrzehnten erfolgreich und mit nachhaltig positiven Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt.
Durch den Einsatz dieser Nebenprodukte konnte in den letzten Jahrzehnten allein in Deutschland der Abbau von mehr als 1 Milliarde Tonnen Naturstein substituiert werden. Dies entspricht dem Volumen der Zugspitze. „ Die Baustoffe und Düngemittel aus der Stahlindustrie sind somit bestes Beispiel für gelebte Ressourcenschonung“, so Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts.
Die Broschüre kann über die Website www.fehs.de heruntergeladen oder über E-Mail (fehs@fehs.de) in gedruckter Fassung beim FEhS-Institut bestellt werden.
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„Ersatzbaustoffverordnung jetzt zügig verabschieden“
Nachdem die Diskussion um eine bundesweit harmonisierte Regelung zum Einsatz von mineralischen “Ersatzbaustoffen” im Verkehrsbau wieder an Intensität zugenommen hat, spricht sich das FEhS-Institut für Baustoff-Forschung für eine zügige Verabschiedung des Entwurfs der Bundesregierung aus.
„Auch wir haben sicherlich noch Änderungsbedarf an dem Verordnungsentwurf. Aber nach dreizehn Jahren Diskussion sollte jetzt der „Deckel auf den Topf“ gemacht werden. Von besonderer Bedeutung ist allerdings, dass der Verordnungsentwurf im Bundesratsverfahren nicht durch überzogene Änderungswünsche sinnentstellt und damit das eigentliche Ziel, die berechtigten Anforderungen des Boden- und Gewässerschutzes auf der einen Seite und die Förderung von Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung auf der anderen Seite in einen ausgewogenen Einklang zu bringen, konterkariert wird“, betont FEhS-Geschäftsführer Thomas Reiche.
Erfreulich ist, dass sich in den derzeit laufenden Vorab-Beratungen des Bundesrates einige Bundesländer für die weitgehend unveränderte Beibehaltung des Kabinettsentwurfs der Bundesregierung einsetzen. Andere Bundesländer – allerdings nur die Vertreter der Umweltministerien – fordern wohl weitreichende Änderungen des Entwurfs.
„Wichtig ist aus unserer Sicht, dass im Bundesratsverfahren ausgewogene Stellungnahmen unter Einbeziehung der Positionen der jeweiligen Wirtschafts- und Verkehrsministerien eingebracht werden. Wir haben diesbezüglich die Wirtschafts- und Verkehrsministerien der Bundesländer um Unterstützung gebeten.
Vollkommen unakzeptabel wäre es, einige Stoffströme aus der Ersatzbaustoffverordnung herauszunehmen und die Verordnung nur für die Stoffströme Bau- und Abbruchabfälle sowie Bodenaushub und Baggergut zu verabschieden. Dies würde zu einer eklatanten Benachteiligung auch der Baustoffe aus der Stahlindustrie führen.“
Ebenso muss das im Verordnungsentwurf definierte Grundprinzip der Bewertung der Umweltverträglichkeit von „Ersatzbaustoffen“ anhand von Eluatgrenzwerten beibehalten werden. Es macht sicherlich keinen Sinn, diesen Grundsatz am Ende des Rechtsetzungsverfahrens in Frage zu stellen.
Die Baustoffe aus der Stahlindustrie sind bestes Beispiel für gelebte Ressourcenschonung, haben hervorragende technologische Eigenschaften und werden seit Jahrzehnten umweltverträglich eingebaut. „Wir müssen auf jeden Fall vermeiden, dass dieser Stoffstrom durch überzogene Änderungen im Bundesratsverfahren in die Deponierung gelenkt wird. Sonst hätten wir der Kreislaufwirtschaft einen Bärendienst erwiesen“, so FEhS-Geschäftsführer Reiche.
08.10.2018, FEhS-Institut
DownloadFEhS-Institut fordert Änderung des Vergaberechts zur Umsetzung der Ressourcenschonungsziele
Duisburg,06.03.2018 – Das FEhS- Institut für Baustoff-Forschung e.V. hat in einem Gutachten den Verbesserungsbedarf des abfall- und vergaberechtlichen Rechtsrahmens für den Einsatz mineralischer Baustoffe bei öffentlichen Ausschreibungen über Bauleistungen analysieren lassen.
„Im Ergebnis brauchen wir eine Änderung des Vergaberechts auf Bundes- und Länderebene, um den politischen Anspruch und die praktische Wirklichkeit in Bezug auf die angestrebten Ziele zur Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung für den Stoffstrom der Baustoffe aus der Stahlindustrie in Einklang zu bringen“, so FEhS-Geschäftsführer Thomas Reiche.
Anlass für das Gutachten war die in Bezug auf die Baustoffe aus der Stahlindustrie festzustellende Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit bei der Verwirklichung von Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz. In vielen politischen Programmen auf nationaler (z.B. ProgRess I und II) sowie auf europäischer Ebene – wie zum Beispiel in der Strategie für ein ressourceneffizientes Europa – wird vor allen Dingen eine deutlich stärkere Fokussierung auf die Ressourcenschonung gefordert. Die Europäische Union hat dazu in ihrer Strategie einen interessanten Vergleich angestellt: Während der Verbrauch von fossilen Brennstoffen im letzten Jahrhundert weltweit um den Faktor 12 anstieg, nahm im gleichen Zeitraum der Verbrauch von natürlichen Ressourcen weltweit um den Faktor 34 zu!
Auch die Vereinten Nationen haben in ihrer „Agenda für die nachhaltige Entwicklung 2030“ bereits vor einigen Jahren deutlich darauf hingewiesen, dass dem Verbrauch natürlicher Ressourcen weltweit deutlich mehr Beachtung geschenkt werden muss.
Nach dem einschlägigen abfallrechtlichen Rechtsrahmen sollen mineralische Baustoffe aus der Stahlindustrie insbesondere aus Gründen der Kreislaufwirtschaft und des damit bezweckten Umwelt- und Ressourcenschutzes möglichst zu Bauzwecken verwendet werden. Auch nach den vergaberechtlichen Zielsetzungen sollen mineralische Ersatzbaustoffe im Bauvergabeverfahren Berücksichtigung finden. So hat der Begriff “Green Public Procurement” mittlerweile Einzug in die politische Debatte gehalten.
Die Erfahrung zeigt, dass die praktische Wirklichkeit leider anders aussieht. Insbesondere die Ausschreibungspraxis bei öffentlichen Bauvergaben in einigen Bundesländern lässt nach wie vor zu wünschen übrig. Immer wieder ist festzustellen, dass in entsprechenden öffentlichen Ausschreibungen explizit nur natürliche Gesteinskörnungen zugelassen sind. Somit sind die Anbieter von ressourcenschonenden Baustoffen nicht einmal in der Lage, ein vergleichbares Angebot abzugeben.
Auch die in vielen Branchen seit mittlerweile Jahrzehnten geführte Diskussion um den Abfallbegriff von Rohstoffen ist den Zielen der Kreislaufwirtschaft und des Ressourcenschutzes alles andere als dienlich. Dies gilt sicherlich nicht nur für die Baustoffe aus der Stahlindustrie, sondern auch für andere im Sinne der Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung seit langer Zeit funktionierende Stoffströme. Die langwierige Diskussion um den Abfallstatus hat zu deutlichen Imageschäden bezüglich des Einsatzes dieser Nebenprodukte geführt. Durch zusätzliche Auflagen und Restriktionen für “Abfälle im juristischen Sinne” wird dabei die Kreislaufwirtschaft weiter eingeschränkt.
Ein Blick über den Tellerrand ins Nachbarland Österreich verdeutlicht, dass die Situation in anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union leider nicht besser ist. Die vor einigen Jahren dort verabschiedete Recycling-Baustoffverordnung manifestiert explizit eine Ungleichbehandlung von Natursteinen und industriellen Nebenprodukten. Im Ergebnis hat diese Ungleichbehandlung dazu geführt, dass der Einsatz von unseren hochwertigen Nebenprodukten aus der Stahlindustrie im Straßenbau in Österreich zum Erliegen gekommen ist.
„Insgesamt lässt sich somit feststellen, dass der politische Anspruch und die praktische Wirklichkeit in Bezug auf die angestrebten Ziele zur Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung zumindest für den Stoffstrom der Baustoffe aus der Stahlindustrie nicht zusammenpassen. Daraus leitet sich aus unserer Sicht deutlicher Handlungsbedarf für die Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen ab“, so FEhS-Geschäftsführer Thomas Reiche.
Um diesen politischen Handlungsbedarf zu konkretisieren, hat das FEhS-Institut bei derKanzlei Heinemann in Essen ein Gutachten zur Optimierung des Rechtsrahmens für den Einsatz mineralischer Baustoffe bei öffentlichen Bauvergaben in Auftrag gegeben. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die abfall- und vergaberechtlichen Vorschriften über den Einsatz von (Ersatz-)Baustoffen bei öffentlichen Bauaufträgen in der Praxis weitgehend wirkungslos bleiben. Zwar haben die deutschen Gesetzgeber in Bund und Ländern mit Blick auf die Vergabe öffentlicher Bauaufträge spezielle abfallrechtliche Vorschriften geschaffen, mit denen der Einsatz mineralischer (Ersatz-)Baustoffe in öffentlichen Bauvergaben gefördert werden soll. Diese Vorschriften des Bundes und der Länder – mit Ausnahme der Länder Rheinland-Pfalz und Thüringen, das sein Kreislaufwirtschaftsgesetz vor kurzem erfreulicherweise diesbezüglich geändert hat – sind jedoch praktisch wirkungslos, weil sie keine zwingenden Rechtspflichten zulasten der öffentlichen Auftraggeber und keine Rechte oder Ansprüche zugunsten Dritter begründen. Zu einem ganz ähnlichen Ergebnis kommt das Gutachten leider in Bezug auf das Vergaberecht auf Bundes- sowie auch auf Länderebene. Dieses begründet keine für den Einsatz mineralischer (Ersatz-)Baustoffe relevanten zwingenden Pflichten der öffentlichen Auftraggeber. Da die einschlägigen abfall- und vergaberechtlichen Vorschriften von Bund und Ländern nicht
justiziabel sind, können sie demzufolge auch nicht gerichtlich durchgesetzt werden.
„Daraus ergibt sich aus unserer Sicht die Notwendigkeit, den vergaberechtlichen Rechtsrahmen auf Bundes- und Länderebene zu ändern. Neben der flächendeckenden Zulassung von mineralischen (Ersatz-)Baustoffen in öffentlichen Bauvergaben sollten diese Baustoffe im Sinne der Förderung der Kreislaufwirtschaft und als Beitrag zur Ressourcenschonung in angemessenem Rahmen auch bevorzugt eingesetzt werden“, betont FEhS-Geschäftsführer Thomas Reiche. „Wir werden im Hinblick auf die Realisierung der Ziele zur Ressourcenschonung nur dann einen deutlichen Schritt voran kommen, wenn wir die rechtlichen Rahmenbedingungen entsprechend anpassen. Unser Gutachten enthält hierzu konkrete Formulierungsvorschläge. Sehr erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass die neue Bundesregierung den verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen in den Koalitionsvertrag aufgenommen und sich die Verbesserung der Einsatzmöglichkeiten von Sekundärrohstoffen zum Ziel gesetzt hat.“
DownloadLeitfaden Eisenhüttenschlacke in NRW erschienen
Duisburg, 29.11.2017 – Das FEhS-Institut hat den Leitfaden für Eisenhüttenschlacke veröffentlicht. Der Leitfaden gibt einen umfassenden Überblick zu den Baustoffen aus der Eisen- und Stahlindustrie, die im Verkehrswegebau eingesetzt werden.
Ziel des Leitfadens ist es, öffentlichen Verwaltungen sowie privaten Bauherren und Bauunternehmen technische und administrative Hilfestellungen bei der Verwendung
industrieller Gesteinskörnungen aus Eisenhüttenschlacken in Nordrhein-Westfalen zu geben. Wir haben uns in einem ersten Schritt auf den Stahlstandort Nordrhein-Westfalen fokussiert. Dies gilt insbesondere für das derzeit von den jeweiligen Bundesländern aufgestellte Regelwerk. Die darüber hinaus gehenden Inhalte des Leitfadens gelten für Eisenhüttenschlacken auch in anderen Bundesländern.
Die Baustoffe aus der Stahlindustrie leisten bereits seit langer Zeit einen bedeutenden Beitrag zur Ressourcenschonung. Durch den Einsatz dieser Nebenprodukte konnte in den letzten sieben Jahrzehnten in Deutschland der Abbau von insgesamt mehr als 1 Milliarde Tonnen Naturstein vermieden werden. Dies entspricht dem Volumen der Zugspitze oder des Tegernsees! Allein im Verkehrswegebau wurden mehr als 600 Millionen Tonnen Natursteine substituiert.
„Unabdingbare Voraussetzung für den umfassenden Einsatz dieser ressourcenschonenden Baustoffe ist dabei eine produktneutrale Ausschreibung von Baumaßnahmen. Nur diese garantiert allen Anbietern einen fairen Zugang zum Markt. Im Sinne der Ressourcenschonung sollten die Baustoffe aus Eisenhüttenschlacken bei technologischer Eignung und Einhaltung der Umweltverträglichkeitsparameter darüber hinaus sogar vorrangig eingesetzt werden“, so Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts.
DownloadErsatzbaustoffverordnung konterkariert Ressourcenschonung
Duisburg, 9. März 2017 – Die Pläne des Bundes zur Ersatzbaustoffverordnung gefährden die Ressourceneffizienz. Dr. Rolf Höffken, Vorstandsvorsitzender vom Duisburger FEhS – Instituts für Baustoff-Forschung, befürchtet, dass bei Umsetzung der geplanten Verordnung bis zu 40 Prozent der in Deutschland erzeugten Stahlwerksschlacken nicht mehr als Baustoff eingesetzt werden könnten. Das wären 2 Mio. Tonnen.
Im Ergebnis müsste die nicht mehr einsetzbare Schlacke auf Deponien abgelagert und im Straßenbau durch Naturmaterialien ersetzt werden. Eine aktuelle Studie des Clausthaler Umwelttechnik Instituts (CUTEC) hat ergeben, dass sich der Flächenverbrauch durch Deponierung dieser Mengen und den gleichzeitig notwendigen zusätzlichen Abbau entsprechender Primärrohstoffe auf bis zu 385 ha im Jahr aufaddieren wird. Dies entspricht einer Fläche von 400 Fußballfeldern.
Das FEhS-Institut fordert die Bundesregierung auf, bei der Betrachtung der Umweltauswirkungen einen ganzheitlichen Ansatz zu wählen, der sowohl Boden- und Gewässerschutz als auch Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz ausgewogen berücksichtigt. So werden Stahlwerksschlacken seit Jahrzehnten erfolgreich im Verkehrsbau eingesetzt. Ein Ausschluss der Schlacke aus dem Wertschöpfungsprozess konterkariere die Bemühungen zu mehr Ressourceneffizienz.
DownloadFEhS-Institut konkretisiert Änderungsbedarf an der Ersatzbaustoffverordnung
Das FEhS-Institut fordert eine ersatzlose Streichung von Mindesteinbauvolumina, bei denen Feststoffgrenzwerte als Beurteilungsmaßstab herangezogen werden. Vielmehr sollte der Gesetzgeber den eigentlich gewollten Grundsatz stringent umsetzen, dass ausschließlich die Grenzwerte für Eluate einzuhalten sind. „Wichtig ist, was aus den Baustoffen herauskommt, nicht was drin ist“, so FEhS-Geschäftsführer Thomas Reiche. „In diesem Punkt stimmen wir mit dem Bundesumweltministerium überein. Nur muss dieser Grundsatz in der Ersatzbaustoffverordnung (EBV) auch einheitlich umgesetzt werden.“
Außerdem müssen die Grenzwerte für Vanadium, Molybdän und auch Fluorid unter Beibehaltung der bisherigen Einsatzgebiete angepasst werden. Dies gilt insbesondere für die Einstufung in die Kategorie „Stahlwerksschlacke 1 (SWS 1)“, da der Markt zukünftig nur noch diese Baustoffe aus der Stahlindustrie nachfragen wird. Ohne den Boden- und den Grundwasserschutz zu gefährden, können die SWS-1-Werte für Vanadium auf 300 µg/l, für Molybdän auf 200 µg/l und für Fluorid auf 2 mg/l angehoben werden. Schließlich lenken unnötig strenge Grenzwerte nur ressourceneffiziente Baustoffe in die Deponierung.
Wichtig ist auch, dass beim Ein- und Ausbau von mineralischen Baustoffen die jeweils gleichen Untersuchungsmethoden und Prüfparameter anzuwenden sind. Dies ist aktuell nicht der Fall und führt in der Praxis immer wieder dazu, dass hervorragend geeignete Baustoffe aus industriellen Gesteinskörnungen aufgrund vollkommen unbedenklicher Feststoffgrenzwerte, die beim späteren Ausbau relevant sind, gar nicht erst eingebaut werden.
In diesem Zusammenhang ist die Unterteilung in „Abfälle“ und „Nebenprodukte“ mit Blick auf die Kreislaufwirtschaft und die Ressourceneffizienz kontraproduktiv. Eine Aufteilung der Baustoffe in zwei Gruppen (SWS-1 = Nebenprodukt und SWS2/SWS3 = Abfall) wird zudem dazu führen, dass Materialien nach unterschiedlichen Methoden mehrfach untersucht werden müssen, da es beispielsweise für die Bestimmung der Auslaugbarkeit unterschiedliche Verfahren für Verwendung und Deponierung gibt.
„Wir brauchen dringend diese Änderungen der Ersatzbaustoffverordnung. Anderenfalls werden 2 Millionen Tonnen Stahlwerksschlacken der gegenwärtigen Verwendung als Verkehrsbaustoffe entzogen! Dies entspricht 40% der bisher im Verkehrsbau eingesetzten Menge! Unabhängig von der fehlenden Verfügbarkeit und den nicht tragbaren Kosten der alternativ notwendigen Deponierung dieser hochwertigen Baustoffe stellt sich die Frage nach der umweltpolitischen Sinnhaftigkeit dieser Entwicklung!“, so FEhS-Geschäftsführer Reiche.
DownloadFEhS-Institut fordert grundlegende Änderung der Ersatzbaustoffverordnung
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DownloadÜbernahme der Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft Hüttenkalk zum 1. April 2016
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Übernahme der Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft Hüttenkalk zum 1. April 2016
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